Das Werkverzeichnis
Im Panisken-Verlag
ist die Monographie zu Erich F. Reuter erschienen (ISBN-Nr. 3-935965-02-8).
Laufende Ergänzungen und Aktualisierungen
dazu finden Sie hier.
Bei jedem Werkverzeichnis entsteht mit der Zeit
aufgrund neu gewonnner Informationen die Notwendigkeit, Ergänzungen
und Aktualisierungen vorzunehmen. Dieser Bedarf kann schon während
der Drucklegung zum Vorschein kommen und wird sich auch Jahrzehnte
nach Publikation der Erstauflage nicht erschöpft haben.
Mit dem Erscheinen einer Neuauflage ist bei einem
„Kunst-Buch“ nicht allzu häufig zu rechnen. Wir haben
uns daher erlaubt, die Möglichkeiten des Internets zwecks fortlaufender
Aktualisierung des Katalogtextes zu nutzen, ohne dabei den Erwerb
des Druckwerkes überflüssig zu machen, (dessen Inhalt ja
auch weit über ein bloßes Werkverzeichnis hinausgeht).
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auch »Liegender«
1948 (Ausst.-Kat. Berlin 49)
Länge: 10 A) 145 cm und 10 B) 100 cm, Höhe: 41 cm
Bronze
Die erste Plastik, bei der Reuter mit der
Formensprache der gegenständlichen Kunst der 50er Jahre
deutlich hervortritt, noch typischer dann in den folgenden Arbeiten,
die stets von dem Thema „der Mensch“ inspiriert
sind. Die abgebildete Zeichnung ist mit 1949 datiert.
Güsse: (geändert 30.01.07) Die
Plastik erschien erstmals 1949 in der Berliner Galerie Franz,
laut Katalogtext bereits als Bronzeguss (abgebildet ist ein
Gips) Länge 145 cm. Die Herkunft des 1960 in Hannover und
Düren gezeigten Gusses ist nicht sicher eruierbar, eventuell
lässt sich ein 1958 bei H. Noack verzeichneter Auftrag
zuordnen. Ein 2004 aufgetauchtes Exemplar (Auktionshaus Hauswedell
und Nolte, Hamburg) ist signiert, mit einer Auflagennummerierung
„I/III“ bezeichnet und trägt den Gießerstempel
„BARTH BRITZ BLN“, eine Stempelung, die nur zwischen
1960 und 1969 verwendet wurde, bevor der Betrieb nach Rinteln
umzog. Bei der Gießerei BARTH/Rinteln sind 1977 und 1983
zwei Güsse einer nunmehr für fünf Exemplare ausgewiesenen
Auflage hergestellt worden, ein dritter posthum 1999. Ein Exemplar
steht seit 1983 an der Grabstelle der zweiten Ehefrau Bärbel
Reuter in Altenkrempe/Holstein. Das andere verblieb in der Sammlung
des gemeinsamen Sohnes. (Stempel „GUSS BARTH RINTELN“,
Monogramm „E F R II/V“).
Ausstellungen, Auktionen:
1949 Galerie Franz, Berlin (145 cm, Bronze?)
1952 Gal. Gerd Rosen, Berlin (Gips)
1960 Kestner-Ges. Hannover
Leopold- Hoesch-Museum, Düren (100 cm)
1966 Gal. Gattlen, Lausanne »Jeune Homme couché«,
100 cm, Bronze
1981 Galerie W. Kunze, Berlin (NBK) Kat.-S. 54
1999 Wrangelschlößchen, Berlin, Exp. Nr. 16 (100
cm)
2004 Auktionshaus Hauswedell und Nolte, Hamburg (100 cm)
Literatur: Ausst.-Kat: Berlin 49; Hannover
60, Lausanne 66, NBK 81 |
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auch „Sinnende“
1949 (Ausst.-Kat. Berlin 49)
32 cm
12 A: Linke Hand auf linkem Knie (1949)
12 B: Linke Hand auf rechtem Knie (1954)
12 C: Linke Hand zwischen den Knieen (1956)
Gips, Bronze |
Die Plastik erschien
1949 in der Berliner Galerie Franz als unbenannter Teil einer
„Gruppe“. Als Einzelplastik hat das Motiv seitdem
viele Freunde gefunden, da es besonders stark jene Formensprache
der „fifties“ verkörperte, noch deutlicher
als in der Gestaltung der männlichen Körper, etwa
im „Gespräch“ oder bei den diversen „Jünglingen“.
Haltung und Gestus drücken Sehnsucht, Niedergeschlagenheit,
auch Kontemplation aus.
Wie zunächst übersehen, entstanden
drei Varianten, die von der Position der linken Hand abhängen.
Der Gipsguss 12 A fand sich im Nachlass der zweiten Ehefrau
des Künstlers und eines Bonner Architekten. Bei Variante
12 B ist außerdem das linke Bein gestreckt. Der Gips ist
mit „E. F. Reuter 1954“ signiert, nebst Widmung
„für Sabine“. (bis 2005 in Berliner Privatbesitz,
jetzt in Heidelberg).
Güsse: Ein Bronzeguss unbekannter Herkunft
(datiert 1956) wurde 1966 in der Galerie Gattlen (Lausanne)
unter dem Titel „Mélancolie“ ausgestellt,
1981 einer (12 C) bei der Retrospektive des NBK in Berlin.
1983 wurden drei weitere Exemplare bei H. Noack, Berlin gefertigt.
1999-2003 erfolgten bei der Gießerei W. Hann (Altlandsberg)
fünf posthume Güsse vom Modell 12 A im Rahmen einer
vom Erben H. C. Reuter verfügten Auflage von neun. (mit
Monogramm, Nummerierung und Gießerstempel „HANN“,
im Besitz eines Berliner Kunsthändlers), ein weiterer ist
für 1999 bei H. Noack verzeichnet. Zum Modell 12 B wurde
kein Guss ermittelt.
Nachtrag 2010: Ein Guss (12 A, signiert) aus der Berliner Werkstatt
Richard Barth wurde im Dezember 2010 im Kunsthandel Irene Lehr
in Berlin ausgestellt. Ein zugehöriges Gussdatum fand sich
hierzu nicht. Eventuell ist das Exemplar mit dem in Lausanne
identisch.
Foto:Stephan Schiske |
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1949 (Ausst.-Kat. Berlin 49)
69 cm (Nr. 13 A), 103 cm (Nr. 13 B)
Bronze
1949 erscheint der „stehende Mann,
den rechten Arm über dem Kopf angewinkelt“ (so der
Titel im Auktionshaus Leo Spik, im März 2000) noch als
unbenannter Teil einer Skulpturengruppe. (zus. mit Kat. 12).
Nach der Gestik hat er etwas zu verkünden. Reuter ließ
es offen, ob es sich um einen „Propheten“ handelt,
oder um einen „Rufer“, oder blos um einen profanen
Ausrufer. Der Titel „der Prophet“ erscheint 1957
erstmals im Katalog zur Ausstellung der Galerie Anja Bremer,
die sich ab Mitte der Fünfziger Jahre Reuters Schaffen
annahm. 1977 wurde eine 1961 gegossene größere Version
(103 cm) im Sender Freies Berlin ausgestellt, bei der Retrospektive
des NBK 1981 in der Galerie W. Kunze noch einmal
Güsse (aktualisiert 12. 07. 07): Nr. 13. A: 69 cm hohe
Version bei H. Noack, 1951; Nr. 13. B: 100 cm hohe Version 1955
(bei H. Noack für 1961 verzeichnet). Ein dritter und wahrsch.
ein vierter Guss ist 1981 bei H. Noack verzeichnet. Ein weiterer
Guss stammt aus der Gießerei Wilhelm Füssel und ist
mit „Reuter II“ gekennzeichnet. Diese Berliner Bildgießerei
stellte 1991 ihren Betrieb ein. Das Gussdatum und mögliche
weitere Güsse lassen sich nicht mehr eruieren, da keine
Auftragslisten hinterlassen wurden. Füssel wurde von Reuter
ansonsten nur ein Mal (für Kat. 97) beauftragt (1962).
Die Exemplare befinden sich in Privatbesitz, das Modell verblieb
im Nachlass.
Ausstellungen:
1949 Berlin (13 A)
1957 Berlin
1977 Berlin (Internationale Funkausstellung, 13 B)
1981 Berlin (13 B).
2000 Berlin (Auktionshaus Leo Spik, 13 A)
Literatur: Ausst.-Kat. Berlin 49, Berlin
57, Berlin 77, NBK 81.Bauer, A. 1981 |
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1950
(Gertz, U. Berlin, 1953)
83 cm (mit Plinthe)
Bronze
(Neufassung Juli 2011) Zu dem im Buch abgebildeten
und mit 1950 datierten Gipsmodell (entnommen U. Gertz 1953)
ist kein Bronzeguss bekannt geworden. Bekannter wurde eine nicht
datierte, vermutlich spätere Variante 17 B mit völliger
Weglassung der rechten oberen Extremität, wie erkennbar
auf dem Atelierfoto von 1957 (S. 63). Der hier im Nachtrag dokumentierte
Bronzeguss aus einer Sammlung in Würzburg stammt von R.
Barth von 1960 und ist eventuell identisch mit Exponat Nr. 2
„Danseuse“ aus der Ausstellung 1963 in Lausanne,
der auch 1960 in der Kestner Gesellschaft in Hannover gezeigt
wurde (leider nur Maßangaben, ohne Abb. in den Katalogen)
Literatur: Gertz, U., Berlin, 1953
(S. 209-211) |
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(richtiger „Das Gespräch II“,
auch „Im Gespräch“)
1952 (Ausst.-Kat. Berlin 1952)
Skulpturengruppe, in verschiedenen Größen
Gr. 1: 136 cm/139 cm (als „überlebensgroß“
bez.)
Gr. 2: 70 cm/65 cm (als „Skizze“ bez., Datierung
1954).
Gr. 3: 27 cm
Gr. 4 15 cm, in größerer Stückzahl (ohne Nummerierung).
Bronze
Sicherlich die am weitesten verbreite Schöpfung
Reuters, die auch als Ausstellungsposter bekannt wurde. Sie
wurde 1953 mit dem ersten Preis des Verbandes Deutscher Kritiker
bedacht.
Anders als beim Vorläufer von 1949 (Kat. 12) sind die Figuren
nicht auf einer Plinthe befestigt, sondern frei positionierbar.
Die vom Künstler gewollte Strukturierung des Raumes zwischen
den Figuren wird hierbei allerdings dem Gutdünken des Erwerbers
anheimgestellt. Bei den lebensgroßen Versionen wurde die
Aufstellung daher von Reuter selbst vorgenommen.
Es sind zwei etwas unterschiedliche Typen des Ausgangsmodelles
bekannt. Neben der ersten Version, die aus den Ausstellungskatalogen
bekannt ist, erschien 1958 eine Version, bei der die Figuren
nicht auf Quadern (Typ A) sitzen, sondern auf Schemeln (Typ
B). Gesichtszüge und Kopfhaar sind deutlicher ausmodelliert.
Güsse: (aktualisert 11. 07. 07): Bronzegüsse gibt
es von allen vier Größenvarianten. Bei den hier untersuchten
Objekten lag stets die zweite Modellversion (Typ B) zugrunde.
Typ A ist nur von Abbildungen bekannt.
Der als frühester verzeichnete Bronzeguss wurde 1956 bei
R. Barth/Berlin gefertigt (Entwurfsmodell). Die Fertigung im
Großformat steht für 1957 in der Liste.
1964 wurden - ebenfalls in der Gießerei Barth - zwei weitere
Gruppen in der Höhe von 27 cm gegossen, nunmehr mit Verfügung
einer Auflage von fünf. Eine Gruppe mit der Auflagenbezeichnung
„I/V“ (neben der Signierung „E. F. Reuter“
auf beiden Objekten), sowie dem Stempel „Guss Barth Berlin“
konnte in der Galerie L. Lange besichtigt werden. Zu diesem
einst von einem Berliner Druckereibesitzer erworbenen Guss fand
sich ein Pendant mit einer Auflagennummerierung „1/V“,
mit dem Zusatz „A“. Nur eine Figur ist hier mit
dem Namenszug versehen (und einem zusätzlich angebrachten
Gießerstempel BARTH BERLIN), beide sind seitlich an der
Sitzbank monogrammiert. Der Zusatz „A“ soll auf
ein zum Verbleib im Atelier bestimmtes Exemplar hinweisen. Ein
Grund für die Doppelzählung, zumal in einer für
Reuter unüblichen Schreibweise, ist nicht mehr eruierbar.
Die Gruppe wurde in den 70er Jahren von einem Berliner Architekten
vom Künstler direkt angekauft.
Ein ebenfalls nicht verzeichneter Guss in 27 cm Höhe (Stempel
„Guss Barth Berlin“ und Signierung „Reuter
III“ auf der Rückseite) wurde 1962 nach der Ausstellung
in der New Yorker Weyhe Gallery dem Busch-Reisinger-Museum in
Harvard gestiftet. (Inventar-Nr. BR 62.82).
In R. Barths Betrieb in Rinteln wurden zwischen 1978 und 1984
noch drei weitere Gruppen in 27 cm Höhe gefertigt.
Der erste Guss bei H. Noack/Berlin erfolgte 1960. Je drei Gruppen
sind für 1970 und 1977 verzeichnet, dann jeweils eine für
1980, 1981 und 1989. (alle ohne Größenangabe). Ein
Guss, in Lebensgröße, 1987 für die Galerie L.
Lange in Auftrag gegeben, gelangte in Privatbesitz.
Die kleinsten Güsse sind von unterschiedlicher Qualität,
mit Monogramm „E F R“, aber ohne Gießerstempel.
Gewünscht wurde eine größere Serie als Werbegeschenk,
- eine Idee, die von Reuter letztlich aber konterkariert wurde.
Die großen Ausführungen befinden sich u. a. im Foyer
des Sender Freies Berlin (heute RBB), in der Universität
Kiel und beim Versicherungskonzern HMA in Hamburg, ferner ein
Neuguss von 1989 in einem privaten Skulpturengarten in Berlin
Ausstellungen:
1952 Haus am Waldsee, Berlin
1957 Gal. A. Bremer, Berlin (Gips)
1959 Kurfürstliches Jägerhäuschen, Bonn
1960 L. Hoesch-Museum, Düren und Kestner-Ges. Hannover
(Bronzeguss 65 cm / 70 cm)
1962 Weyhe Gallery, New York (27 cm)
1966 Gal. Gattlen, Lausanne "La Conversation" 139
cm, Bronze, dat. 1960
1977 Sender Freies Berlin
1981 Retrospektive des NBK Berlin
1999 Wrangelschlößchen, Berlin, Exp.-Nr. 4 (15 cm)
Literatur: Gertz, U. Berlin, 1953,
S. 209-211; Roh, F. München 1958; Kiesel, M. Kiel, 1993
„Neue Zeitung“ 23.01.1955; "Die Welt"
23.06.1959;
Ausst.-Kat. Berlin 57, Bonn 59, Hannover 60, Lausanne 66, Berlin
77, NBK 81 |
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1954 (laut Gussauftrag)
A. Relief: 250 x 280 cm
B. Plakette: 25 x 28 cm, 14 x 27 cm
Gusseisen
(Mai 2017) Für die Bibliothek der Technischen
Universität Berlin geschaffenes Wandrelief, das von den
Werkstätten für künstlerischen Eisenguss der
Firma Buderus in Hessen gestiftet wurde.
„Die vielfältigen Gestalten, Symbole, Zahlen und
Formeln in den unregelmäßigen Feldern dieser eisernen
Tafel sind ein Versuch des Künstlers, die Entwicklung des
menschlichen Geistes bild- und gleichnishaft darzustellen, und
wollen dazu auffordern, über den Wandel unseres Weltbildes
Rechenschaft abzulegen. Aber auch in sich birgt die Tafel als
eigenständige künstlerische Schöpfung ihren Sinn,
zeigt sie doch den kulturellen Weg der Menschheit bis zur Gegenwart
und die daraus resultierenden Aufgaben.“ (aus der dieser
Arbeit gewidmeten Broschüre „Die unvergänglichen
geistigen Güter“, Lit. s. u.)
Reuter hatte seit 1952 an der TU Berlin
den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten inne. Die an einer
solchen Hochschule entstehende Nähe zu den Naturwissenschaften,
namentlich der Physik, hat für ihn hier wie bei einer Reihe
weiterer Arbeiten eine Rolle gespielt.
Zu diesem Relief wurden 1958, anlässlich des Geophysikalischen
Jahres, eine Anzahl rückwärtig signierter Plaketten
angefertigt, versehen mit einem gedruckten Geleitwort des hessischen
Kultusministers Prof. Dr. Erwin Stein zur Deutung der Symbole.
Das Relief erhebt sich auf einer gusseisernen, polygonalen Platte
mit abgerundeten Ecken in den Maßen von 14 x 17 cm (Nr.
24 B). Seit 1997 werden die Exemplare unter der Bezeichnung
„Erich-Fritz-Reuter-Plakette“ als Auszeichnung für
die bestbewertete Lehrveranstaltung vergeben. Diese Version
wurde auch in den Maßen 25 x 28 cm gefertigt. Ferner wurde
das Relief 1960 in den Maßen 150 x 150 cm (?) im Gebäude
der Elektronik-Firma Greiner in Langenthal (Schweiz) angebracht,
wo es sich noch befindet.
Literatur: Stein 1958;
„Die Neue Zeitung“, 13. 01. 1954; N. N. Stuttgart
1964 |
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auch „Relief Flötenspieler“
Zum Motiv „Stehender Jüngling
mit Flöte und Widder“ sind mit mehrere Flachreliefs
in Gips und als Kupfertreibarbeit in unterschiedlichen Formaten
zwischen 1955-1957 entstanden.
30 A) Relief in Gips auf rechteckigem Untergrund
30 B) Relief in Gips auf trapezförmigem Untergrund (nach
oben breiter: 112 cm x 75 cm)
sign. „E.F.R“ o. Dat. Die Darstellung ist hier geringfügig
abweichend.
(August 2008): 30 C) Treibarbeit in trapezförmiger Platte
aus Kupferblech (nach unten breiter: 175 cm x 85 cm). Im Hintergrund
einzelne sich kreuzende Balkenstrukturen, sonst identisch, dat.
1957.
Reuter zählte einige ausschließlich
Metall bearbeitende Bildhauer zu seinem Berliner Freundeskreis.
Welchem hier die Ausführung oblag, ist nicht mehr bekannt.
30 A und 30 C gehörten zum Nachlass der zweiten Ehefrau.
30 B tauchte 2003 im Berliner Auktionshaus Villa Grisebach auf,
unter dem Titel „Flötenspieler“. |
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1955 (laut Gussauftragsliste H. Noack)
Brunnenplastik
Bronze
Auftragsarbeit der Finanzverwaltung Berlin.
Die Vögel waren auf einen Brunnen in Form einer Beton-Halbschale
montiert und am Parkplatz des Finanzamtes Berlin-Steglitz bis
1995 aufgestellt. Danach Entfernung und Einlagerung nach Diebstahl
und wegen Vandalismusschäden. Die Pelikane stehen für
besondere Gefräßigkeit, eventuell Anspielung auf
eine ähnliche Haltung beim Auftraggeber. (Kritische Anmerkungen
zur Kunst im öffentlichen Raum in Westberlin bei M. Damus)
(Ergänzung 31. 01. 07) 964 und 1983 war je ein Neuguss
bei R. Barth erfolgt, derzeitige Standorte nicht bekannt.
Literatur:„Neue Zeitung“
23.01.1955; Damus, M. München 1979 |
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auch „Badende“
1956 (Datierungen unterschiedlich )
28 cm (34 A), 14 cm (34 B)
Bronze
(August 2008): Anzahl und Herkunft der anfänglichen
Bronzegüsse sind nicht genau feststellbar. Die 1960 und
1966 ausgestellten Exemplare dürften wie das 1998 im Berliner
Auktionshaus Grisebach aufgetauchte Objekt von Richard Barth/Berlin
stammen. Auch bei H. Noack wurden 1973 zwei und 1978 drei Exemplare
gegossen
Mindestens ein weiteres Exemplar stammt von R. Barth/Rinteln
(nach 1970). Von beiden Größen sind etwa sieben Bronzegüsse
bei diversen Privatsammlern, u. a in Berlin und Frankfurt/M.
Das Gussmodell für die Größe 10 A befindet sich
im Nachlass.
Ausstellungen, Auktionen:
1960 Kestner-Gesellschaft, Hannover , 34 A und L.-Hoesch-Museum,
Düren.
(Dat. 1956)
1966 Galerie Gattlen, Lausanne, 34 A (Dat. 1952)
1977 Sender Freies Berlin, Berliner Festwochen, Nr. 34 B
1981 Retrospektive des NBK, Berlin, Nr. 34 B (Dat. 1947)
1991 Gal. L. Lange, Berlin 34 A
1998 Villa Grisebach, Berlin, 34 A, St. „GUSS BARTH BERLIN“
(Dat. 1947)
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60,
Lausanne 66, Berlin 77, NBK 81.
Überwiegend wird in Ausstellungskatalogen 1956 oder 1952
genannt. Im Auktionskatalog der Villa Grisebach steht hingegen
1947. Bei den Ausstellungen 1949 und 1957 in Berlin war diese
wichtige Arbeit jedoch noch nicht mitaufgeführt. |
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auch »Badende 1960«
Mon. »E F R 1960«
St. »BARTH ELMENHORST«
48 cm
Bronze
(August 2008): Mit der klassisch anmutenden
»Badenden« Nr. 34 hat dieser als Halbtorso angelegte
und stark stilisierte weibliche Akt nur den Titel gemein. |
Man erkennt eine
unbekleidete kauernde Figur, mit erhobenen und verschränkten
Armen, die um 90 Grad nach vorn gekippt und so austariert ist,
dass ohne Montage ein freies Stehen auf den Beinstümpfen
erreicht wird.
Der postum in den Besitz eines Berliner
Kunsthändlers übergegangene Bronzeguss konnte anhand
einer erst jetzt aufgetauchten Fotografie als völlig eigenständige
Arbeit indentifiziert werden. Unter dem Monogramm ist eine Datierung
„1960“ eingeritzt. Der Gussauftrag der Firma Barth-Elmenhorst
zum vorliegenden Exemplar wird hingegen mit 1990 angegeben.
Die Veranlassung zum Neuguss dieses 30 Jahre alten Modells ist
nicht mehr eruierbar. 1999 Ausstellung im Berliner Wrangelschlößchen
unter dem Titel „Badende 1960“. |
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1956 (Ausst.-Kat. Hannover 60)
Skulpturengruppe
35 A: Länge: 100 cm, 115 cm, Höhe: 57 cm, 47 cm
35 B: Länge: 41 cm, 33 cm, Höhe: 21 cm, 16 cm
Signatur: „E F Reuter“; Aufl.-bez: „I/V“
Stempel „BARTH BERLIN“
Ursprünglich Entwurf für die Tannbusch-Siedlung
in Bonn.
Der – soweit bekannt – einzige
lebensgroße Bronzeguss (Gießerei R. Barth von 1960)
gelangte nach 1981 in Privatbesitz. Von der Kleinfassung (35
B) konnte der Guss Nr. I/V in der Berliner Galerie L. Lange
besichtigt werden. Eine weitere (nicht nummerierte) Gruppe mit
dem Stempel „BARTH RINTELN“ ist in Berliner Privatbesitz.
1985 erfolgte zum kleineren Format eine
etwas veränderte Neufassung (Nr. 35 C): Die Köpfe
der Knaben haben einen deutlicheren Haarschopf (Abb. bei B.
v. Saß).
(Ergänzung 13. 05. 09) Güsse:
Ein nicht verzeichneter lebensgroßer Guss der Skulpturengruppe
wurde 1956, oder bereits 1955, in einer Grünanlage an der
Oppelner Straße in Bonn (Stadtteil Tannenbusch) aufgestellt.
Auftraggeber bzw. Stifter sei die Allianz-Gruppe gewesen.Wie
jüngste Recherchen des ansässigen Autors und Fotografen
Hans Weingartz ergaben, befinden sich die Jünglinge dort
noch immer, wenn auch in pflegebedürftigem Zustand.
Der 1960 in Hannover gezeigte lebensgroße
Bronzeguss gelangte im gleichen Jahr in Privat-besitz in eine
Bonner Familie und folgte ihr an den heutigen Wohnsitz in der
Eifel. Eine weitere lebensgroße Gruppe befindet sich seit
1981 in Privatbesitz, ebenfalls in Bonn.
Von der Kleinfassung (35 B) konnte der Guss
Nr. I/V in der Berliner Galerie L. Lange besichtigt werden (Gussdatum
1960). Eine weitere (nicht nummerierte) Gruppe mit dem Stempel
„BARTH RINTELN“ ist in Berliner Privatbesitz. Im
Rintelner Gießereibetrieb sind insges. drei Gruppen gefertigt
worden (1980, 1981 und 1990, ohne Größenangabe verzeichnet).
1985 erfolgte zum kleinen Format eine etwas veränderte
Neufassung (Nr. 35 C): Die Köpfe der Knaben haben einen
deutlicheren Haarschopf (Abb. bei B. v. Saß).
(Ergänzung November 2016): Bislang
nicht bekannte späte Güsse aus der einst in Berlin
ansässigen Kunstgießerei Füssel aus dem Jahre
1977 mit einer Auflagenbezeichnung II/V,
Monogramm „E.F.R.“ jeweils an einem Fuß, wurden
im Juni 2016 im Kölner Auktionshaus Lempertz verkauft.
Provenienz Privatsammlung in Berlin, direkter Erwerb vom Künstler.
Ausstellungen:
1957 Galerie A. Bremer, Berlin
1960 Kestner Gesellschaft Hannover, Bronze
1966 Galerie A. Gattlen, Lausanne: "La Sieste" (35
A)
1977 Sender Freies Berlin
1981 NBK, Galerie W. Kunze, Berlin („lebensgroß“)
Literatur: Zehder, H. „Die Welt“
13.03.1957; „Berliner Morgenpost“ 22.01.1961; von
Saß, B., Berlin 1985.
Ausst.-Kat.. Berlin 57, Hannover 60, Lausanne 66, Berlin 77,
NBK 81.
Weingartz, Hans: Skulptur in Bonn, Kunstwerke im öffentlichen
Raum – 1950 bis heute, Bonn, 2007 www.pass-weingartz.de/skulptur.htm |
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auch „Die Tanzenden“, „Tanzende
Mädchen“
1956 (Auftragsliste der Gießerei R. BARTH, Berlin)
110 cm (36 A), 80 cm (36 B), 22 cm (36 C)
Bronze
(aktualisiert 04. 04. 08) Das Thema Tanz
(Ausdruckstanz, Ballett) spielte eine nicht unbeträchtliche
Rolle in den Zeichnungen und Plastiken Erich F. Reuters. Anders
als bei den vorausgegangenen Darstellungen eines in erstarrter
Position verharrenden Halbtorsos geht es hier um das dynamisch-beschwingte
Element des Tanzens, hier im pas de deux, bei dem die lustvoll
befreite Gestik der Arme und Hände zur Geltung kommt. 1963
wurde die Skulpturengruppe für die Ausstattung des neuen
Freizeitzentrum “Frankenhof„ in Erlangen bestellt.
Später erfolgte ein Umzug zu dem 1972 erbauten Erlanger
Kongresszentrums (Heinrich-Lades-Halle). Die Skulptur steht
jetzt dort neben dem Hauptportal. (link)
Güsse: (Aktualisierung 31. 01. 07) 1958 ist bei R. Barth
eine Gruppe „Tänzerinnen groß“ verzeichnet,
die 1960 in Hannover und Düren ausgestellt wurde. Bei H.
Noack 1963 "Tanzende Mädchen", die für Erlangen
in Auftrag gegeben wurden. Eine weitere Gruppe in 110 cm Höhe
wurde bei einer Familie in Bonn ermittelt.
Die sonstigen bei H. Noack und R. Barth zwischen 1956 und 1990
verzeichneten sechs Gussaufträge dürften den Kleinplastiken
(36 C) gegolten haben, bei denen, wie nunmehr ersichtlich, leicht
unterschiedliche Modelle zugrundelagen.
Eines der besichtigten Exemplare entstammte der Gießerei
R. Barth in Rinteln, ohne den entspr. Stempel erhalten zu haben,
und trägt hinter der rechten Figur die Signierung „Reuter“,
zusätzlich eine Auflagenbezeichnung „I/X“ (Plinthe,
Oberseite). Die Auflage zu diesem Modell wurde erst 1990 angelegt,
jedoch nicht weitergeführt. Im Berliner Auktionshaus Lehr
wurde 2006 ein früherer Guss aus norddeutschem Privatbesitz
besichtigt, dem ein abweichendes Modell zugrundelag, mit andersartiger
Signatur „E. F. Reuter“ (hinter der linken Figur)
und mit der Stempelung „GUSS RICH. BARTH BLN. MARIENDORF“.
Ein weiteres untersuchtes Stück ist signiert und gestempelt
„GUSS BARTH BERLIN“ (Nachlass des befreundeten Schauspielers
W. Lukschy). Auch bei einem weiteren signierten Exemplar, im
Nachlass eines Architekten in Bonn, war keine Aufl.-Bez. vorhanden.
Die nach 2001 auf Auktionen in München und Bonn angebotenen
Exemplare sollen - laut Angebotstext - weder Signierung noch
Stempelung aufgewiesen haben. Ein Bronzeguss in der Höhe
von 80 cm befindet sich seit den 60er Jahren in einer Sammlung
in Würzburg.
Ausstellungen, Auktionen:
1960 Kestner-Ges. Hannover „Tänzerinnen“ (110
cm, Dat. 1956)
1963 „Die Tanzenden“ Orangerie Schloss Erlangen.
1966 Galerie Gattlen, Lausanne "Danseuses" (22 cm)
2001 Auktionshaus Ketterer, München „Tänzerinnen“
(22 cm)
2003 Auktionshaus Zengen, Bonn „Tänzerinnen“
(22 cm)
2006 Retrospektive im VBK, Berlin (22 cm, aus dem Nachlass des
Künstlers)
2006 Auktionhaus Lehr Berlin „Zwei Tänzerinnen“
(22 cm)
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60,
Erlangen 63, Lausanne 66; B. Böhner, „Tanzende Mädchen
auf Wanderschaft“ in Erlanger Nachrichten, 19.05.2007 |
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auch: „Knieende mit erhobenen Armen“
1956/57 (geschätzt)
50 cm
Gips, schwarz lackiert, Bronze
Die Abbildung zeigt ein im im Fundus der
Gießerei R. Barth in Rinteln aufgefundenes, etwas beschädigtes
Gussmodell, das sich formal den voranstehenden Arbeiten zuordnen
lässt. Bei H. Zehder wird die 1957 in der Galerie Bremer
ausgestellte Plastik beschrieben als „Knieende, deren
Körperlichkeit mit zwingender Notwendigkeit sich der gegenständlichen
Phantasie unterwirft.“
Für 1983 und 1984 ist bei R. Barth/Rinteln je ein Bronzeguss
verzeichnet., deren Verbleib bislang nicht ermittelt werden
konnte.
Literatur: Zeder, H. „Die Welt“
13.03.1957 |
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1956 (Ausst.-Kat. NBK 81)
55 cm
Bronze
(Ergänzung 04. 04. 2008) Zweiter Preis
im Wettbewerb „Kunst in der Olympiade“. Ein früher
Ansatzpunkt zu einer „Expansion in den Raum in Form eines
frei im Raum schwingenden, wie an einem Koordinatensystem aufgehängten
Körpers“ (L. Schauer, 1976). Das im Sprung zu überwindende
Hindernis ist in eleganter Weise an der Sprungstange befestigt,
die ihrerseits asymmetrisch auf der dreieckigen Standfläche
verankert ist. Die Winkel sind so austariert, dass die Plastik
schwingt, ohne zu kippen. Der Sportler ist - ungeachtet der
Hebelwirkung seines Gewichtes - einzig an seiner Hand mit einer
Stange aus handelsüblichem Stahldraht verschweißt.
Zwei Güsse sind bei der Gießerei R. BARTH für
1956 und 1958. verzeichnet. Ein Exemplar befindet sich im Besitz
eines befreundeten Berliner Bildhauers, der zweite in einer
Sammlung in Würzburg
Literatur: Zehder, H. „die Welt“
13.03.1957; Schauer, L. Berlin 1976; Ausst.-Kat. NBK 81 |
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auch „Bogenmädchen“
1957-59 (geschätzt)
18 cm
Bronze
signiert „ E F R; Auflage „I/X“
Stempel „GUSS BARTH RINTELN“ |
Ein früher
Bronzeguss der kleinen Gruppenplastik wurde 1968 an der Technischen
Universität Istanbul ausgestellt unter dem Titel „Bogenmädchen“.
Das vorliegende erste Exemplar einer Neuauflage von zehn konnte
bei einer Sammlerin in Berlin besichtigt werden. Es stammt aus
der Gießerei R. Barth/Rinteln, wahrscheinlich von 1977.
Von dort wurde 2002 ein weiteres Exemplar an den Nachlass zurückgegeben.
Weitere Güsse zu der Auflage wurden nicht ermittelt.
(Nachtrag März 2011) Das beschriebene Exemplar kann zur
Zeit im Berliner Auktionshaus Quentin besichtigt werden. Das
aus dem Nachlass stammende Negativ war im WVZ spiegelverkehrt
kopiert. (Mea culpa, auch weibliche Bogenschützen halten
den Bogen in der linken Hand.)
Foto:Quentin |
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auch „Tänzerin“
1957 (Ausst.-Kat. Berlin 57)
45 cm
Bronze
Signatur: „E.F.R.“ (Plinthe oder linke Wade)
Stempel: „GUSS BARTH BERLIN“ (nur bei gegossener
Plinthe)
Typen: (Ergänzung 19.11.2007): Die Stellung der Füße
des Torsos zeigt eine typische Position des klassischen Balletts
(Vgl. Kat. 17 von 1950).
Bei einem Teil der Exemplare sind die Füße
auf einer ca. 2 cm hohen Steinplatte aufgeschraubt, Monogrammierung
an der Wade, sonst keine Kennzeichen. Bei anderen Exemplaren,
darunter die mit Auflagennummer, ist die Plinthe eigens bildhauerisch
gestaltet, mitgegossen oder mit den Füßen verschweißt.
Bei diesem Typ A sind Monogrammierung und eine eventuelle Aufl.-Bez.
auf der Oberseite der Plinthe, der Gießerstempel an einer
Seitenfläche.
Güsse (Aktualisierung 31. 01. 07): Ein Referenzexemplar
Typ B konnte im Besitz eines Berliner Sammlers besichtigt werden.
Zwei weitere Exemplare mit Steinplatte sind 2007 bei Auktionen
erschienen. Die Gesamtzahl der zu dieser Version gefertigten
Stücke lässt sich aus den Auftragsunterlagen nicht
erschließen.
Ein Exemplar des bislang nur von frühen Abbildungen bekannten
Typ A mit dem Stempel „Barth Berlin“ wurde 2004
vom Münchner Auktionhaus Neumeister an einen Berliner Kunsthändler
verkauft. Aufl.-Bez. „III/V“. Drei spätere
Güsse sind 1985 und 1987 im Betrieb Barth/Rinteln verzeichnet,
ohne Hinweis auf die Beschaffenheit der Standfläche. Die
ausstehenden zwei Güsse zur Erfüllung der Auflage
dürften in dem Auftrag enthalten gewesen sein.
Ausstellungen, Auktionen:
1957 Galerie A. Bremer Berlin, „Torso“ (A)
1966 Galerie A. Gattlen, Lausanne „Danseuse“ (A)
Auktionshaus Villa Grisebach, Berlin, „Tänzerin“
(B)
2004 Auktionshaus Neumeister, München, „Weiblicher
Akt“ (A)
Literatur: Ausst.-Kat. Berlin 57, Lausanne
66 |
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1957 (geschätzt)
45 cm
Bronze
Signatur: „E.F.R.“ (Plinthe), zusätzlich Inschrift
„A“ (für „artist“)
Stempel: „GUSS BARTH RINTELN“
Auflagenhöhe V oder X.
Der Entwurf ist sehr ähnlich wie der
vorige weibliche Torso. Ein Gewand umhüllt die untere Hälfte,
lässt aber die Füße (wiederum in der typischen
Ballettstellung) unverdeckt. Der einzige bis Redaktionsschluss
bekannte Bronzeguss ist für 1976 bei R. Barth verzeichnet,
als „Torso mit Gewand“ (Privatbesitz).
Ergänzungen 05/2009 und 08/2009: Im Berliner Auktionshaus
Jeschke und van Vlieth kam 2009 ein weiteres Exemplar mit Gießerstempel
„GUSS BARTH RINTELN“ zum Vorschein. Im gleichen
Jahr – ebenfalls in Berlin – im Auktionshaus Quentin
ein weiteres bislang nicht erfasstes Exemplar mit Auflagenstempelung
II/V, und ebenfalls in Rinteln gegossen.
Ergänzung 10/2009: In einer privaten Sammlung in Berlin
fand sich noch ein weiteres Exemplar ebenfalls mit dem Stempel
von R. Barth in Rinteln, jedoch mit einer diskrepanten Auflagenbezeichnung
I/X. Es handelt sich um ein Geschenk des Künstlers an eine
Westberliner Kabarettistin.
Nach jetzigem Kenntnisstand lässt sich somit die Gesamtzahl
der Exemplare auf vier Stücke ansetzen. Die Aufzeichnungen
der Gießerei Barth lassen leider keine Rückschlüsse
auf die tatsächliche Anzahl der gefertigten Exemplare zu.
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(auch Zement-Torso)
1957 (lt. datiertem Atelierfoto)
Länge 78 cm
Eternit
1957 wurde im Rahmen der Internationalen
Bauausstellung in Berlin zwecks künstlerischer Umrahmung
eines Ausstellungsbaues namens „eternithaus“ angeregt,
den so benannten Werkstoff auch für Zwecke der Bildhauerei
zu erproben. Zu den noch heute das „eternithaus“
umgebenden Skulpturen gehört die von Reuter auch „Zement-Torso“
getaufte Arbeit jedoch nicht.
Wegen der namentlich gewährleisteten
Haltbarkeit des Materials wird diese Skulptur meist im Freien
aufgestellt, ein Exemplar seit 1993 im Garten der Nachlassinhaber,
eines auf dem Anwesen einer Keramikerin in Holstein, sowie ein
drittes im Garten eines Bonner Architekten (hier in aufrecht
sitzender Position auf dem Sockel befestigt, waas statisch überzeugender
anmutet).
Ferner wurde auch ein stehender Torso aus
Eternit angefertigt (WVZ-Nr. 51)
Ausstellungen:
1966 Galerie A. Gattlen. Lausanne „Torse couché,
45 x 78, eternit“
1991 Galerie L. Lange, Berlin
Literatur: Ausst.-Kat. Lausanne 66
(Januar 2016) In der abgebildeten Position
auf einer Standhalterung wurde ein viertes Exemplar des „Eternit-Torsos”
Ende 2015 beim Berliner Auktionshaus Dannenberg angeboten. Zur
Herkunft keine Angaben.
(März 2019) Dass von dem als „Zement-Torso“
bekannten Modell auch eine (oder mehrere) Fassung als Bronzeguss
angefertigt wurde, war bislang unbekannt. Die Abbildung der
Bronze wurde uns vom Auktionshaus Dannenberg in Berlin zur Verfügung
gestellt. Die Ausführung entspricht in den Maßen
(57 x 75 x 40) der im Nachlass befindlichen Fassung aus Eternit.
Die Bronze war von Anfang an im Besitz einer Familie in Berlin-Grunewald.
Der Guss stammt laut Stempel von H. Noack Berlin. Ohne Auflagenbezeichnung.
Ein Gussdatum lässt sich nicht sicher
feststellen. Einzig für 1973 findet sich bei Noack eine
nicht spezifizierte Auftragsbezeichnung „Torso“
zu einer Bronze (in dreifacher Ausführung). In Anbetracht
dessen, dass das Modell schon als Eternitfassung nach damaligem
Zeitgeschmack gut ankam, ist nicht wahrscheinlich, dass es sich
beim Bronzeguss um eine Auftragsvergabe nur zu einem Einzelstück
gehandelt hätte. |
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(auch „Torso 57“; „Sylphide“)
1957 (Ausst.-Kat. Lausanne 66 "Torse, 1957“)
52 cm
Bronze
Der Verbleib des 1966 ausgestellten Bronzegusses
zu dem abgebildeten Gipsmodell aus der Gießerei H. Noack,
Berlin ist nicht bekannt. Für 1968 und 1969 ist je ein
Guss eines weiblichen Torso in 52 cm Höhe auch bei R. Barth
verzeichnet.
Ergänzung Juli 2011: Wie aus dem Familienkreis zu erfahren,
wurde die Skulptur vom Künstler selbst mit dem Titel „Sylphide“
benannt. (In der Mythologie ursprünglich eine geflügelte
Fee, allgemeiner ein ätherisches weibliches Wesen, ein
„Luftgeist“, wie Reuter sagte). Seit 1830 ist die
Sylphide eine Figur des romantischen Balletts. Der vorliegende
Torso mit dem nach hinten abgespreizten Bein gehört damit
wohl zu den vom Ballett inspirierten weiblichen Darstellungen,
wie auch Nr. 46/ 47. |
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1957
(geschätzt)
Maße 88 cm x 40 cm
Eternitguss
Auch dieser Torso aus Eternit war Exponat
in der Ausstellung 1966 in Lausanne (nicht im Katalog). Im Anschluss
wurde die Arbeit vom Galeristen Alfred Gattlen erworben und
verblieb in dessen Nachlass.
Ergänzung (Juni 2016): Von einem zweiten
Exemplar, das Anfang der 90er Jahre ein Dortmunder Anwalt aus
dem Besitz des Künstlers erwarb, wurde zwischen 2000 und
2004 eine limitierte Auflage von Abformungen bei der Ratinger
Keramikfirma Wolbring-Röttig bestellt, laut vorliegender
Dokumentation unter Lizenz eines der Nachlassinhaber. Nach Erinnerung
des damals zuständigen Meisters wurden lediglich drei Exemplare
gefertigt und die Form danach vernichtet.
Ein Exemplar mit Auflagenbezeichnung II/XII
in einer Düsseldorfer Galerie ist hier abgebildet. Material
Terrakotta, glasiert mit bronzefarbener Patina, angeboten als
„Outdoor Gartenskulptur“. Diesen Zweck dürfte
das Stück in hervorragender Weise erfüllen. Im Vergleich
zu der Fassung in grauem Eternit kommen die Körperformen
geradezu hinreißend zur Geltung. Dagegen steht allerdings
die Feststellung, dass es sich hier in keiner Weise um ein authentisches
Kunstwerk handelt – gar nicht handeln kann im Zuge einer
Neugestaltung nach eigenwilligen ästhetischen Vorstellungen
gänzlich anderer Personen, dazu noch verbunden mit einer
posthumen Aufl agenverfügung (Die aktuelle Diskussion zu
diesem Thema ist überreichlich). |
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auch „Moses mit Gesetzestafel“
1958 (Ausst.-Kat. Hannover 60 mit Abb.)
85 cm
Bronze
Signatur: (Plinthe): „E. F. Reuter I/V“
Stempel: „GUSS BARTH“
Ein erster „Moses mit Gesetzestafeln“
war bereits 1948 in Dresden entstanden. Die Nummerierungen am
Werktitel wurden beim Sujet „Moses“ nachträglich
vorgenommen.
Güsse: Die Zuordnung zu den Gussaufträgen bleibt vage,
da für das gleiche Modell von verschiedenen Gießereien
Güsse gefertigt wurden, die zudem nicht immer gestempelt
wurden. (1958 erstmals bei R. Barth Berlin, 1962 bei H. Noack)
Insgesamt sind zwischen 1958 und 1980 mindestens zwanzig Güsse
zum Thema „Moses“ gefertigt worden, die überwiegend
in private Sammlungen gingen. Der 1960 in Hannover ausgestellte
Bronzeguss Nr. I/V wurde 1958 bei R. Barth gefertigt und fand
sich im Nachlass eines Berliner Druckereibesitzers.
(Ergänzung 13. 05. 09) Ein weiterer Guss wurde im August
1959 in Bonn ausgestellt und gelangte dort in Privatbesitz und
befindet sich nunmehr bei der Familie in der Eifel. Ob die Güsse
mit Aufl.-Bez. vollständig sind, ist weiterhin ungeklärt.
Vier weitere Güsse zum Titel „Moses“ sind für
1966 bei R. Barth verzeichnet (Es kann sich hierbei allerdings
auch um „Moses III“ von 1962 handeln). Ein Exemplar
des „Moses II“ war bis 1993 im Besitz des Künstlers.
Ein weiteres Exemplar entstand 1977 und wurde als unfertiger
und noch ungestempelter Guss aus dem Lager des Betriebes in
Rinteln zurückgegeben und 2002 bei der Berliner Kunstgießerei
Herweg vollendet. Die Signierung war hier ohne Auflagenbezeichnung.
Güsse mit dem Stempel von H. Noack sind zum „Moses
II“ nicht ermittelt.
Ausstellungen:
1960 Kestner-Gesellschaft Hannover
2006 Verein Berliner Künstler
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60;
Ausst.-Kat. Bonn 59 |
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1958 (Ausst.-Kat. Lausanne
66:
„Francesca da Rimini“, 1958, Bronze)
Länge: 40 cm
61 A: horizontal (Bronze)
61 B: vertikal (Bronze oder Neusilber)
Signatur: „E F R II/V“
(A. K. 07. 10. 2014) Die in komplexer Anordnung ineinander verschlungenen
Partner des Paares aus Dantes „Inferno“ sind hier
noch mit einem angedeuteten Stück ihrer stofflichen Umgebung
verhaftet, welches auch bei der Version mit stehend angeordneten
Partnern (61 B) vorhanden ist. |
Die Armhaltung
wurde bei den stehenden Figuren verändert.
Der 1959 bei R. Barth in Bronze gefertigte
Einzelguss (Version A) wurde 1960 erstmals bei der Kestner-Gesellschaft
in Hannover ausgestellt, ein Bronzeguss zu Version B 1966 in
der Galerie Gattlen in Lausanne. 1974 wurden drei hinten offene
Hohlgüsse einer Auflage von fünf in Neusilber gefertigt
(Stempel „BARTH RINTELN“). Nr. I verblieb im Nachlass,
Nr. II konnte als Referenzexemplar im Empfang einer Berliner
Arztpraxis besichtigt werden. Nr. III wurde im Dezember 2010
in der Galerie Irene Lehr in Berlin ausgestellt (wahrsch. aus
dem Nachlass eines Berliner Verlegers).
Version 61 B wurde als Entwurf für
die Fassade des Neubaus der Deutschen Oper in Berlin-Charlottenburg
(zusammen mit dem Architekten Fritz Bornemann) mit einem ersten
Preis bedacht, aber dann wegen der allzu provokanten Beinstellung
der Francesca verworfen.
Ausstellungen:
1960 H. Kestner Ges. Hannover; Leopold-Hoesch-Museum Düren
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60,
Lausanne 66; Schauer, L. 1976
Foto:Stephan Schiske |
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auch einfach nur „Pan“
(auch die Betitelung „Sternengucker“)
1958 (Ausst.-Kat. Lausanne 66: „Pan“ 1958, 42 cm,
Bronze)
Höhen: 24 cm, 30 cm, 42 cm
Bronze
Signatur „Reuter“ (Oberseite Plinthe)
Reuters bekanntere Darstellung des mythischen
Waldgottes Pan ist zweifellos die Version für den Lubitsch-Preis
(Kat.63). Der hier in einer Art Yogahaltung stehende Mann schlägt
die linke Hand vor die Augen, wie wenn ihn etwas blendet. Daher
die alternative Betitelung „Sternengucker“. Bei
Reuters Varianten dieses bildhauerischen Standardmotives ist
ein Bein in einer spielerischen Position gehalten, stets ist
es das linke. Um der Attitüde eines „Gottes der Natur“
mehr Geltung zu verschaffen, schuf Reuter die gleiche Statuette
(30 cm) noch in einer Variante mit einem Phallus. Mit dieser
Version hatte dann die zunächst alternative Titelbenennung
„Stehender Pan“ ihre volle Bestimmtheit erlangt.
(Nr. 62 B, 1964, Abbildung derzeit nicht verfügbar)
Güsse: (aktualisiert 31. 01. 07): Zu den verschiedenen
Größen fanden sich jeweils Gipsmodelle bei den Gießereien
Noack (Berlin) und Barth (Rinteln). Zwischen 1960 und 1979 sind
mindestens 13 Güsse zum Sujet „Stehender Pan“
in den Auftragslisten verzeichnet (zusätzlich zu den Pan-Statuetten
für den Lubitsch-Preis). Diese Arbeiten wurden weniger
in Galerien präsentiert, sondern mehr im Bekanntenkreis
als Geschenke verteilt und zirkulieren im Kunst- und Antiquitätenhandel.
Literatur: Ausst.-Kat. Lausanne 66 |
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Nr. 77 |
Der
barmherzige Samariter |
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1959 (Gussliste H. Noack, Berlin)
11 cm
Bronze
Von dem Motiv wurden zwischen 1959 und 1974
bei H. Noack 15 Güsse gefertigt. Abgesehen von einer Ausstellung
(Hannover 1960) sind die Stücke unmittelbar in private
Sammlungen gelangt. Das vorliegende Exemplar ist nicht gestempelt,
ohne Monogramm. Bei R. Barth (Rinteln) 1978 noch drei weitere
Exemplare.
Auf einem Atelierfoto (ca. 1960) ist auch eine lebensgroße
Ausführung in Gips zu erkennen. Ein Guss in diesem Format
ist aber nicht bekannt.
Ausstellung:
1960 H. Kestner Ges. Hannover; Leopold-Hoesch-Museum Düren
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60 |
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auch „Kranichbrunnen“
1959 (Gussaufträge)
ca. 6 Meter (79 A) 68 cm (H. Noack) 79 B, 48 cm (R. Barth) 79
C
Bronze
Signatur: „E F R I/V“
Stempel „GUSS BARTH“
Aufwendige Brunnenplastik in einer Berliner
Sozialbausiedlung (Gontermannstraße, Berlin-Tempelhof):
Der Betonbrunnen (mit einem Mosaik der Ehefrau Bärbel Reuter)
imponiert durch einen darauf montierten Fächer auseinanderfliegender,
in verschiedene Richtungen davon strebender Kraniche. Die Erfordernisse
einer statisch zusammenhängenden Plastik scheinen in ihrer
Ausgewogenheit genial gelöst zu sein. Der Widerspruch zwischen
der beeindruckenden Masse der lebensgroßen Vögel
und deren scheinbarer Schwerelosigkeit kommt aber nur beim Betrachten
des etwa sechs Meter hohen Originals von unten zur Geltung.
Güsse: (ergänzt 31. 01. 07): Neben dem Großauftrag
„Fliegende Vögel mit Stahlkonstruktion“ sind
1959 bei H. Noack zwei Aufträge für „Kraniche“
verzeichnet, für 1960 je eine Gruppe „Ziehende Vögel“
und für 1964 „Fliegende Kraniche“. Bei R. Barth
lediglich ein Auftrag „Fliegende Vögel“ für
1959. Die kleinen Güsse von Noack sind 68 cm hoch, auf
eine polierte Steinplinthe montiert, soweit bekannt ohne Kennzeichnung.
Ein bei einem Berliner Arzt besichtigter signierter Guss von
R. Barth in 48 cm Höhe trägt die Aufl.-Bez. „I/V“.
Je ein weiterer Guss bei R. Barth (Rinteln) 1984 und 1990.
(Nachtrag 18. 04. 2007) Das 1964 verzeichnete weitere Exemplar
im Großformat wurde als Auftragsarbeit für die Stadt
Hilden (bei Düsseldorf) gefertigt und befindet sich dort
im öffentlichen Raum (Holterhöfchen). Auftragsvergabe
und Anschaffung durch die Stadt Hilden kam durch die Zusammenarbeit
mit dem Architekten Peter Poelzig zustande, der Reuter durch
seine Professur an der TU Berlin verbunden war.
(Nachtrag 10. 11. 2022) Von der Ausfertigung in Originalgröße wurde überraschend eine dritter Aufstellungsort bekannt. Die Örtlichkeit ist das Kasernengelände Südtondern nahe Flensburg, Veranlassung durch die Bundesbaudirektion wohl als Kunst-am-Bau-Projekt, Fertigstellung 1962, Architekturbüros Neveling Kiel und Markschier Berlin. Aktuelle Benachrichtung vor kurzem wegen Wechsel des Standortes, um auch eine Wahrnehmung durch Passanten zu ermöglichen, und damit dem Kunstobjekt Geltung zu verschaffen.
Ausstellungen, Auktionen:
1960 H. Kestner Ges. Hannover; Leopold-Hoesch-Museum Düren
1966 Galerie Gattlen, Lausanne „Envol de grues“
(68 cm)
1999 Auktionshaus Ketterer, München (68 cm)
2001 Auktionshaus Ketterer, München (68 cm)
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60,
Lausanne 66, Auktionskatalog Ketterer Kunst, München 2001.
„Die Welt“ 18.05.1960; W. F. „Die Welt“
22.11.1960; Langer, 1971, S. 81, Damus, 1979 |
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1959 (Gussliste R. Barth)
40 cm
Bronze
Monogramm „E F R“ (Plinthe Oberseite)
Das mythologische Motiv des geflügelten
Drachentöters mit der Lanze war erstmals 1960 in der Kestner-Gesellschaft
Hannover zu sehen, als Bronzeguss unter der Bezeichnung „Geistesstreiter,
Skizze“. Eine wesentlich größere Ausführung
in Gips lässt sich 1963 auf einem Pressefoto in Reuters
Atelier erkennen. Der Verbleib ist nicht bekannt. 2002 fand
sich der kleine Bronzeguss im Lagerraum der Gießerei Barth
in Rinteln wieder. Nach kürzlich aufgefundenen Aufzeichnungen
wurden Bei R. Barth zum Thema „Geistesstreiter“
zwischen 1959 und 1990 sechs Güsse gefertigt, zwei weitere
1975 und 1976 bei H. Noack.
Ausstellungen:
1960 H. Kestner Ges. Hannover; Leopold-Hoesch-Museum Düren
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60;
„BZ“, Berlin 15.12.1963 |
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Nr. 84 |
Geistesstreiter
(Relief) |
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1960-62 (geschätzt)
38 cm x 38 cm ( 84 A)
Gips
1962
57 cm x 48 cm (84 B)
Bronze
Der Vollplastik folgte später das Motiv
des nunmehr in Siegerpose stehenden Drachentöters als Relief.
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Im Katalog der
Kestner Gesellschaft ist 1960 ein Relief in „Emaille und
Bronze“ beschrieben mit dem Titel „Relief Geistesstreiter,
Skizze“ (o. Abb.), dessen Verbleib nicht ermittelt werden
konnte.
Das hier abgebildete Gipsrelief (Nr. 84 A) trägt die Inschrift
„FREIHEIT DER VERNUNFT ERFECHTEN...“. Es ist seit
1962 im Besitz des Autors und diente nicht als Gussmodell.
(August 2008): Zu einem ähnlichen Relief gleichen Titels,
das 1999 als Bronzeguss im Wrangelschlößchen ausgestellt
und verkauft wurde, konnte jetzt die beiliegende Abbildung beschafft
werden. Es trägt die trägt die Kennzeichnung „E
F R 62 I/V“, Stempel „GUSS BARTH RINTELN“
(Gussdatum wahrsch. 1976), Maße 57 cm x 48 cm. Ein Motto
in Form einer Inschrift fehlt bei dieser Ausführung. (84
B). Die Fotografie ist mit einem Hinweis auf den „Hl.
Georg“ versehen.
Literatur: Ausst.-Kat. Hannover 60 |
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Nr. 84bis |
Geistesstreiter
(Relief) |
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36 cm x 38 cm
Bronze
unsigniert
(A. K. 07. 10. 2014) Das abgebildete Relief
befand sich seit Anfang der 60er Jahre im Besitz eines Berliner
Architekten. Das Motiv des Engels, hier als Drachentöter
mit Lanze, über der Bestie schwebend, mit der Pose des
Verkünders, tritt ähnlich angelegt auch in anderen
Arbeiten Reuters aus dieser Zeit auf.
Im Katalog zur Ausstellung der Kestner-Gesellschaft
von 1960 ist ein Relief „Geistesstreiter (Skizze)“
in Bronze und Emaille erwähnt (ohne Abbildung), dessen
Verbleib bislang nie geklärt wurde. |
Die hier vorliegende
skizzenartig angelegte Darstellung ist auf der Grundplatte koloriert,
in zwei verschiedenen Blautönen und recht unregelmäßigem
Farbauftrag. Ob es sich hierbei um die im obigen Text beschriebene
Emaillierung handelt ist, ist nicht klar erkennbar. Mittels
direktem Farbauftrag kolorierte Bronzegüsse gibt es in
Reuters Werk jedoch mit Sicherheit nicht. Es sieht eher so aus,
als wenn ein anderer Künstler hier in späterer Zeit
Hand angelegt hat. |
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Nr. 84bis Typ
B |
Geistesstreiter
(Relief), „Wider den Ungeist“ |
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Bronze
36 x 38 cm
Signatur unten links,
Stempel „H. Noack Berlin“
Im Vergleich zu Typ A weniger skizzenartig.
Die kolorierten Randpartien der Grundfläche sind beseitigt.
Dadurch ragen Teile der Gliedmaßen und der Kopf des Untieres
irgendwie provokant über die ihnen zugemessenen Areale
hinaus, werden zugleich unversehens vollplastisch. Den Gesamteindruck
lässt dieser Wechsel der Struktur interessant und pfiffig
erscheinen.
Das Objekt wurde uns vor kurzem von einem
Kunstfreund aus Hessen zur Beurteilung vorgestellt. |
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Nr. 86 |
Der
Heilige Sebastian II |
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1960 (Ausst.-Kat. Lausanne 1966)
55 cm
Bronze
Signatur: „Reuter I/V“ (Plinthe)
Stempel: „GUSS BARTH“
In der neu konzipierten Fassung (vg. Kat.
48) ist der Pfahl im unteren Drittel eckig herausragend gekröpft.
Auch die Figur des Märtyrers ist mehr in kantigen Formen
gehalten, wirkt stilisierter. Die Pfeile werden durch vier Stifte
angedeutet, (die aber auch fehlen können). Die Plastik
war nur einmal auf einer Ausstellung zu sehen: 1966 in Lausanne.
Für 1964 sind zwei Bronzegüsse bei R. Barth verzeichnet,
von denen der erste einer Auflage von fünf in der Berliner
Galerie L. Lange besichtigt werden konnte. Der andere Guss gehört
zum Nachlass der ersten Ehefrau Reuters. Ein dritter Guss befindet
sich beim Bruder des Künstlers in Mexiko. Ein Guss (von
1988) fand sich 2001 im Lager der Gießerei Barth in Rinteln.
Literatur: Ausst.-Kat. Lausanne 66,
von Möller, C., Berlin 1989 |
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auch „Christus“
1960 (persönliche Notiz)
Entwurfsmodell 23 cm
Bronze
Auftragsarbeit für die Kirche der US-Streitkräfte
in Berlin-Zehlendorf (Hüttenweg), bei deren Einweihung
(1960) der Autor zugegen war. Die lebensgroße Christusfigur
(Bronzeguss nicht verzeichnet) war dort bis 1990 angebracht
und befindet sich seit dem Abzug der Alliierten an einem neuen
Standort der US Army. Die Kirche wurde 2004 in eine Synagoge
umgewidmet. |
Der abgebildete
Bronzeguss in 23 cm Höhe ist in Berliner Privatbesitz.
Er ist unsigniert und nicht gestempelt. Ein passender Eintrag
findet sich bei H. Noack für 1974 für einen Einzelguss.
Ein entsprechendes Gipsmodell fand sich dort und ebenfalls im
Lager der Gießerei R. Barth in Rinteln.
Ein weiterer großer Kruzifixus wurde 1961 in Portugal,
im Altarraum der Niederlassung der Johannesschwestern von Maria
Königin in Gouveia (nahe Coimbra) angebracht, der sich
seit 2002 im Altarraum des Mutterhauses des Ordens im rheinischen
Leutesdorf befindet. (beide Klosterneubauten stammen von dem
Bonner Architekten ERNST VAN DORP).
Angaben zur Größe der Skulptur waren nicht erhältlich.
Literatur: M. Pf. „Ostpreußenblatt“
1960; Pellens, A. Bonn, 2002
(Nachtrag 08. 09. 2008) Über ein Berliner
Auktionshaus wurde 2008 ein Bronzeguss der kleinen Christusfigur
(23 cm Höhe) an einem Kreuz aus geschwärztem Metall
in 31 cm Höhe von einem Amsterdamer Sammler erworben, der
uns freundlicherweise eine Anzahl detaillierter Fotografien
zukommen ließ. Erstmals war es nunmehr möglich, eine
der Christusdarstellungen Reuters genuaer in Augenschein zu
nehmen. Wie ersichtlich, handelt es sich um eine verkleinerte
Version des 1961 für den Konvent in Gouveia geschaffenen
Modells. Die nunmehr deutlich erkennbare Darstellung mit rechtwinklig
im Nacken abgeknicktem, und tief herabgesunkenem Kopf –
(wie bei dem für Bad Kreuznach preisgekrönten Vorläufer
von 1956, ähnlich auch beim „Heiligen Sebastian“
Nr. 48 von 1957) – soll den Gekreuzigten im Zustand der
Agonie oder des bereits eingetretenen Todes zeigen, ein Ansatz,
der bei dieser Thematik nicht oft vorkommt. Anatomische Details
sind verschwommen gehalten.
Höhe 23 cm
Stempel „GUSS BARTH“
Signatur „Reuter“ IV/V
Gussdaten zu dieser Serie sind nicht verzeichnet, wahrscheinlich
1960/61
Im Vergleich dazu ist bei dem schon früher
beschriebenen (ebenfalls in Bronze gegossenen) Modell in gleicher
Höhe das Haupt zusätzlich stark zur rechten Schulter
hin geneigt und es sind die Arme stärker asymmetrisch zur
Längsachse. Bei beiden Versionen überragt die rechte
Hand den Querbalken des Kreuzes, was allein schon den Eindruck
einer Asymmetrie bewirkt. Die obere Abbildung in der gedruckten
Ausgabe hingegen zeigt einen Gekreuzigten mit wachem Gesichtsausdruck,
geöffneten Augen und deutlich modellierten anatomischen
Details des Gesichts, einschließlich Ohrmuscheln und Haaransatz.
Diese Abbildung gehört zu einer andersartig konzipierten
Christus-Darstellung, die ebenfalls als größere oder
lebensgroße Skulptur für die Kirche der US-Army in
Berlin geschaffen wurde. (Foto aus Reuters Nachlass sowie im
o.a. Zeitungsbericht von 1960 anlässlich Einweihung der
Kirche). |
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1961 (Schätzung)
30 cm
Bronze
Das Motiv des mit einem Drachen kämpfenden
menschenähnlichen Flügelwesens erschien bereits in
der Skulptur „Geistesstreiter“ von 1959. (Kat. 82-84)
Wie in dem gleichnamigen Relief (1960) wird das Ungeheuer nunmehr
ohne Lanze mit bloßen Händen niedergerungen.
Die Arbeit wurde nach 1966 von der Lausanner Galerie Gattlen
erworben. 1976 wurde ein Neuguss bei H. Noack angefertigt, der
sich im Nachlass befindet. Zwei weitere Güsse enstanden
1979 und 1980 bei R. Barth in Rinteln, zur Unterscheidung unter
dem Titel „Liegender Geistesstreiter“. |
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1962 (Gussauftrag bei H. Noack, Ausst.-Kat.
Lausanne 66)
66 cm, und 50 cm
Bronze, Wachsmodell
Signatur: „E F R II/V“
Dieser „Moses“ erscheint verfremdeter
als die vorigen. Durch den „Hüftschwung“ wirkt
er weniger statuarisch.
Güsse: (aktualisiert 31. 01. 07): 1962 wurde ein Guss von
H. Noack für die New Yorker Weyhe Gallery gefertigt. Ein
weiterer mit 1962 datierter Guss unbekannter Herkunft verblieb
1966 in der Sammlung A. Gattlen in Lausanne. Ein von R. Barth
stammender Guss im Besitz einer Berliner Sammlerin mit der Aufl.-Bez.
„II/V“ und dem Stempel „BARTH RINTELN“
entstand erst 1990. Das Auftragsjahr des ersten Gusses ist nicht
bekannt. Weitere Güsse zu dieser Auflage. wurden nach 1990
vermutlich nicht mehr bestellt.
Zum Modell des „Moses IV“ in 50 Höhe wurde
eventuell 1983 ein Bronzeguss bei R. Barth erstellt. Bei H.
Noack sind für für 1973, 1975 und 1980 weitere Gussaufträge
zum Sujet „Moses“ verzeichnet, jeweils mit drei
Exemplaren. Diese Aufträge lassen sich jedoch nicht einem
bestimmten Modell zuordnen (vgl. Anmerkung zu Kat. 59)
Ausstellungen:
1962 Weyhe Gallery, New York
1963 Kunstverein Erlangen, Orangerie
1966 Galerie A. Gattlen, Lausanne
Literatur: Ausst.-Kat. Erlangen 63,
Lausanne 66 |
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60er Jahre, Ausführung 1987
24 cm
Wachs, Bronze
Abgebildet ist das Wachsmodell. Die beschriftete
Seite der Tafel ist dem Beschauer ostentativ zugekehrt und nunmehr
auf deutsch lesbar: „Du sollst nicht töten!“.
Ein alter Entwurf aus den 60er Jahren wurde zu einem lebensgroßen
Standbild für einen für 1988 projektierten Neubau
einer Berliner Polizeikaserne verwertet (wurde jedoch nie gebaut).
Zwei Bronzegüsse sind bei R. Barth (Rinteln) für 1987
und 1989 gelistet, von denen einer von der Berliner Galerie
Mora erworben wurde. |
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Nr. 103 |
Gegensätzliche Strukturen I |
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1962 (Kennzeichnung „E. F. Reuter
1962“)
12,8 m x 3,1 m (lt. Kat. des NBK, 1981)
Entwurfsmodelle in 55 cm und 72 cm Breite
Bronzerelief
Das ursprünglich „Chaos und Ordnung“
betitelte Modell dieser für die TU Berlin bestimmten Reliefarbeit
wurde von der Bundesregierung als beispielhaft für die
bildende Kunst im Deutschland der Nachkriegszeit für die
Weltausstellung in Montreal ausgewählt. Für die Herstellung
des Gussmodells in den gewünschten Maßen in einer
Länge von fast 13 Metern wurde ein größeres
Atelier zusätzlich in Berlin-Lichterfelde eingerichtet.
Studenten der TU, Freunde, Familienangehörige, dienstbare
Geister bis hin zum Gärtner wurden damit beschäftigt,
die Tonmassen anzutragen, bis dann das monumentale Bronzerelief
1963 bei R. Barth gegossen wurde. Es fand dann zunächst
seinen Platz am Gebäude des elektrophysikalischen Institutes
der TU am Ernst-Reuter-Platz und wurde 1967 nach Kanada verschifft
und im Eingang des Pavillons der Bundesrepublik Deutschland
präsentiert. Seit 1970 befindet es sich an der Fassade
des Hauptgebäudes der
Technischen Universität Berlin. Die an einer solchen Hochschule
gegebene Nachbarschaft zu den Naturwissenschaften, namentlich
der Physik, hatte Reuter stets als Inspiration begriffen. Auch
jenseits eines umfassenden Verständnisses der Hauptsätze
der Thermodynamik lässt sich deren sinnliche Erfahrbarkeit
in den Gegensätzen von Chaos und Ordnung erfassen und symbolisch
darstellbar machen. Mit diesen Arbeiten tritt Reuter in eine
neue Schaffensperiode, bei denen immer stärker eine abstrakt-symbolische
Thematik und Formensprache die bislang an Reuters prononciert
gegenständliche Bezugswelt gewöhnten Kunstfreunde
überrascht und irritiert.
Güsse (ergänzt 31.01.07): Ein bronzenes Entwurfsmodell
(Breite 72 cm) wurde 1966 in der Galerie Gattlen in Lausanne
ausgestellt. (Titel „structures opposées“,
Gussdatum 1964). Ein weiteres Exemplar von zweien (Breite 55
cm, Stempel „H. Noack Berlin“) befindet sich seit
1964 in Privatbesitz (Frankfurt/M.). Für 1968 und 1983
ist je ein weiterer Guss in diesem Format bei Barth/Rinteln
verzeichnet.
Ausstellungen: (meist Arbeitsfotos und Modelle)
1966 Galerie A. Gattlen, Lausanne (Bronzemodell 72 cm)
1967 Weltausstellung Montreal
1968 Istanbul, Technische Universität
1969 Berlin, Haus am Lützowplatz (Gipsmodell, 55 cm)
1974 Inselgalerie Hamburg
1976 Sender Freies Berlin (Internationale Funkausstellung)
Literatur: Müller, M. „B
Z“ Berlin 15.12.1963;
Endlich, S., Berlin 1990, S. 31, 32;
Ausst.-Kat. Lausanne 66, Istanbul 68, Berlin 69, Hamburg 74,
Berlin 76 |
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auch „Der Rufer“
1963 (Ausst.-Kat. Lausanne 66)
59 cm x 28 cm
Bronze
Signatur: „E. F. R. I/V“
Stempel „BARTH RINTELN“
Die Armhaltung des männlichen Halbtorsos
lässt an einen imaginären Speer denken, mit dem der
mythische Jäger üblicherweise augestattet ist. Möglicherweise
stellt die Geste auch einen Zuruf dar, daher der andere Titel,
unter dem die Skulptur von der Stiftung für Bildhauerei
im Berliner Georg-Kolbe-Museum 1998 angeschafft wurde. |
Mit dem alternativen Titel
„Rufer“ war auch die Plastik „Prophet I“
(Kat. 13, 1949) zeitweilig benannt. Die Plastik ist auf dem
Umschlag des Kataloges der Galerie Gattlen, Lausanne, abgebildet,
und mit „Orion I“ betitelt.
Güsse (korrigiert 31. 01. 07): Bei der Gießerei R.
Barth sind zwei Güsse für 1965 verzeichnet, von denen
einer (mit Stempel „GUSS BARTH BERLIN“ und Signierung,
noch ohne Auflagenbezeichnung) 1998 über die Villa Grisebach
an die Stiftung für Bildhauerei verkauft wurde. Das Referenzstück
aus dem Nachlass des Künstlers mit dem Stempel "BARTH
RINTELN" ist mit der angebrachten Aufl.-Bez. "I/V"
ein späterer Guss (von 1983), der 1999 in eine private
Sammlung gelangte. Der Guss Nr. II/V entstand erst 1990 und
fand sich im Nachlass eines Berliner Arztes. Weitere Güsse
zu der Auflage wurden nicht festgestellt. Das Gussmodell ging
2001 durch Korrosionsschaden verlustig
Ergänzung 31. 10. 2009: Einer der frühen Güsse
war seit 1968 auf der Grabstätte des prominenten Theatermannes
Jürgen Fehling angebracht, den Reuter 1955 porträtiert
hatte. (Ohlsdorfer Friedhof, Lage O 8, 225-226, siehe nebenstehende
Abb.) Am 14. Mai 1970 wurde die Skulptur gestohlen und ist seitdem
nicht wieder aufgetaucht.
Ergänzung 09. 11. 2011 Ein weiterer früher Guss tauchte
kürzlich in einem Auktionshaus am Tegernsee auf, ebenfalls
mit „BARTH BERLIN“ gestempelt, jedoch anders als
die anderen bekannten Güsse mit vollem Namenszug signiert
(auf der Plinthe). Es könnte sich um das Ausstellungsstück
von 1966 handeln, leider wurden Angaben zur Herkunft verweigert.
Ausstellungen, Auktionen:
1966 Galerie A. Gattlen, Lausanne
1998 Auktionshaus Villa Grisebach, Berlin (o. Aufl.)
1999 Wrangelschlößchen, Berlin (I/V)
2007 Auktionshaus Dannenberg, Berlin (II/V)
Literatur: Ausst.-Kat. Lausanne 66;
Schoenfeld, Helmut: Der Ohlsdorfer Friedhof, Bremen, 2006, Archiv
des Museums Friedhof Ohlsdorf. |
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1963 (Ausst.-Kat. Lausanne
66: "Orion II", dort mit 1964 falsch datiert)
64 cm
Bronzeguss, ohne Stempelung
Das erste Beispiel für die eingangs
beschriebene „tektonische“ Arbeitsweise. Vorgeschnittenene
Plättchen, Stangen, Stifte und Schnitzel aus Wachs werden
übereinander geschichtet und durch Biegen den Konturen
der Plastik angepasst. Die Ergebnisse liegen weit entfernt von
der bis dato vom Künstler gewohnten „gegenständlichen“
Kunst. Dennoch ist es nicht müßig, nach dem Grund
für den Titel zu suchen: ein kleiner „Orion“
ist - mehr als Anhängsel - an dem Gebilde auszumachen.
Eine Angabe, in welcher Gießerei der Wachsausschmelzguss
- als technisch bedingtes Unikat - angefertigt wurde, findet
sich nicht. Das abgebildete Objekt aus dem Nachlass wurde 2004
im Auktionshaus Villa Grisebach vorgestellt. |
Nachtrag Januar 2012: Ein
kürzlich aufgetauchter Ausstellungsprospekt zu einer Ausstellung
der Berliner Galerie Gerda Bassenge vom 13.09.1963 zeigt diese
Arbeit unter dem Titel „Orion I“. Demnach wurde
der deutlich anders gestalteten Arbeit mit der WVZ Nr. 105 anlässlich
der Ausstellung in Lausanne (1966, dort Titelbild des Kataloges)
gleichfalls der Titel „Orion I“ zugewiesen, und
das hier vorliegende Objekt mit der Zählnummer „II“
sinngemäß weitergezählt.
Ausstellungen, Auktionen:
1963 Gal. G. Bassenge, Berlin
1966 Gal. A.Gattlen, Lausanne
2004 Auktionshaus Villa Grisebach, Berlin |
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Höhe 64,5 cm
Signatur: E. F. Reuter
Bronze, Stempel „BARTH BERLIN“
Diese jüngere Gestaltung des Orionmotivs,
mit den beschriebenen „additiven Formen“ am ähnlichsten
dem bereits bekannten Werk Orion III, wurde im Oktober 2011
in der Berliner Villa Grisebach vorgestellt. Im Ausstellungskatalog
der Galerie Gattlen (Lausanne 1966) war die Skulptur nicht verzeichnet.
Auch dieses Objekt wurde primär im Wachsmodell geformt,
zum Ziel eines unwiederholbaren Bronzegusses. |
Da die Gießerei
Richard Barth Berlin 1970 verließ, lässt sich ein
Gussdatum zwischen 1967 und 1969 annehmen (In der Auftragsliste
lässt sich der Guss nicht eindeutig zuordnen)
Möglicherweise war das Objekt ursprünglich (wie Orion
II und III) auf einer mitgegossenen Plinthe stehend angeordnet
gewesen, und ist später vom Künstler selbst in den
Steinsockel eingelassen worden. Dies könnte einer Verbesserung
der Standfestigkeit angesichts des relativ geringen Durchmessers
der Plinthe Rechnung getragen haben. |
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Typ B
Bronze
Länge (diagonal) 21 cm
(2016) Zur der im Druckwerk beschriebenen
Fassung des Orion IV wurde vom Künstler auch eine Fassung
in etwa halbierter Größe erstellt, ansonsten fast
identisch (siehe Abb.). Herkunft des Bronzegusses nicht verzeichnet,
ohne Monogrammierung. Da auch hier von einem Modell mit „additiven
Formen“ aus Wachs auszugehen ist, handelt es sich bei
dem „Kleinen“ Orion gleichfalls um ein Unikat. Das
Objekt war uns 2015 von einem Sammler aus Berlin zur Begutachtung
vorgelegt worden. |
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1964 (Kennzeichnung)
145 cm (112 A), 18 cm (112 B)
Bronze
Inschrift: „E.F.R. 1964-1988, II/V“ |
Die wuchtige
Plastik nimmt die Formensprache der präkolumbianischen
Kunst der Maya auf und wurde durch Eindrücke beim Besuch
seines Bruders WALTER REUTER in Mexiko inspiriert. Reuter hatte
einige Male mit dem Fotografen und bekannten Dokumentarfilmer
die Ausgrabungsstätten in der Provinz Yucatan aufgesucht.
Erstmals ausgestellt wurde das „Mädchen aus Mexiko“
1968 in der Technischen Universität Istanbul. Die ursprünglich
als Brunnenplastik konzipierte Arbeit wurde mehrfach verändert.
Seit 1993 befand sie sich im Hof des Schlosses Hasselburg bei
Altenkrempe/Holstein. 2004 wurde das schwergewichtige „Mädchen“
nach Berlin zurückgeführt und fand 2006 seinen Platz
im Skulpturengarten des Auguste-Victoria-Klinikums vis a vis
von Begas‘ Standbild der Namenspatronin.
Die Inschrift (1964-1988) bezieht sich auf das Datum des ersten
Modells und der letzten Änderung am zweiten, dem 1988 gegossenen
Objekt.
Der zuerst entstandene Bronzeguss in Lebensgröße
(Hohlguss, 150 cm) konnte nunmehr (Dezember 2010) im Kunsthandel
Irene Lehr in Berlin besichtigt werden. Die auf früheren
Aufnahmen frei stehende Figur ist mit einer Bronzeplatte verschweißt
(nicht wie früher angegeben auf einem „Sockel“).
Stempel „GUSS BARTH BERLIN“ Nach aktuellen Recherchen
lässt sich als Gussdatum der 10.09.1966 feststellen. Die
„Plastik für das Europa-Center“ sei seinerzeit
im benachbarten Hilton Hotel aufgestellt worden (Anlass nicht
mehr eruierbar). Der Verbleib in den Jahrzehnten danach ist
dunkel, bis das Werk nun in die Hände eines Sammlers in
Berlin übergehen konnte.
Außer diesem Guss von R. Barth existiert nur ein weiterer
lebensgroßer Guss, der oben beschriebene Noack-Guss (dieser
ein Vollguss). Bei den sonstigen Güssen handelt es sich
um Kleinplastiken in 18 cm Höhe: (112 B) In Rinteln wurden
zwischen 1985 und 1990 vier Exemplare mit dem Stempel „BARTH
RINTELN“ gegossen, zwei davon mit Aufl-Bez. „E.
F. R. I/V“ bzw. „II/V“ (beide in Privatbesitz).
Zwei weitere Güsse sind bei H. Noack verzeichnet (der letzte
1996).
Ausstellungen:
1968 TU Istanbul
1969 Haus am Lützowplatz, Berlin
1974 Inselgalerie Hamburg
1981 Retrospektive des NBK
1988 Verein Berliner Künstler
1991 Galerie L. Lange, Berlin
2010 Kunsthandel Irene Lehr, Berlin
Literatur: Ausst.-Kat. Istanbul 68,
Berlin 69, Hamburg 74, NBK 81, VBK 88
von Möller, C., Berlin 1989 |
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1962
34 cm
Bronze
Signatur: „E. F. Reuter“
Stempel: „GUSS BARTH BERLIN“
Geänderte Datierung (persönliche Auskunft Nov. 2006)
Der amerikanische Dirigent MARK ANSTENDIG
(geb. 1938) wohnte von 1959-69 als Stipendiat der Musikhochschule
in Reuters Atelier in Berlin-Grunewald und war dort auch als
Fotograf tätig. Ein Bronzekopf befindet sich im M.-Anstendig-Institute,
San Francisco. Ein weiteres Exemplar (mit Aufl-Bez. II/III)
wurde 2003 über das Berliner Auktionshaus R. Dannenberg
verkauft. Ein dritter Guss verblieb im Nachlass.
Ausstellungen:
1966 Gal. A. Gattlen, Lausanne
1981 Retrospektive des NBK, Gal. Werner Kunze, Berlin
Literatur: Ausst.-Kat. Lausanne 66,
NBK 81 |
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1964
Die Abbildung des Gipsmodells war in der gedruckten Ausgabe wegen Überbelichtung kaum erkennbar. Die aktuelle Abbildung vom Dez. 2021 stammt aus dem Berliner Auktionshaus Dannenberg und lässt die charakteristisachen Gesichtszüge des Malerkollegen nunmehr gut erkennen. |
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Nr. 121bis |
Unbenanntes
Relief Nr. 8 |
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1966 (Kennzeichnung)
48 cm x 80,5 cm
Signatur: „E F R 66“
Stempel: „GUSS BARTH BERLIN“ |
Doppelzählung
wegen nachträglicher Aufnahme. Das abgebildete Relief wurde
uns erst 2007 vorgestellt, es entstammt dem Bekanntenkreis des
Künstlers. In den Gussaufträgen der Gießerei
R. Barth findet sich der zugehörige Auftrag nicht. Horizontal
und diagonal verlaufende dreikantige Balkenstrukturen werden
von vertikalen parallel verlaufenden, bis zu drei Zentimenter
herausragenden, schmalen und schafkantigen Graten gekreuzt.
Ein feines quadratisches Raster, das die ganze Fläche füllt,
ist unterlegt. Auch wenn die eingravierte Datierung in das gleiche
Jahr wie Reuters Aufenthalt in der Türkei fällt, handelt
es sich hier nicht um eines der „Anatolien-Reliefs“.
Es dürfte früher entstanden sein. Die besagten Grate
findet man auch in den Reliefs Nr. 121 bis Nr. 127. Insbesondere
fallen Ähnlichkeiten auf mit der Arbeit „Sakrale
Struktur“ (Struktur I), Wvz-Nr. 121. Die Benennung einer
auf den Künstler zurückgehenden Titelvergabe ist zu
diesem Relief derzeit nicht möglich. |
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Nr. 130bis |
Unbenanntes
Relief Nr. 9 |
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Maße: 3 m x 3 m
Bronze
(Ergänzung 04. 04. 2008) Das Relief
(undatierter Guss unbekannter Herkunft) ist in im formalen Aufbau
noch nach der Konzeption der „gegensätzlichen Strukturen“
angelegt. |
Manches ähnelt
auch schon den Gebilden in den Reliefs zum Thema Anatolien.
Das Relief befindet sich seit Mitte der 60er Jahre im Garten
eines Sammlers in Würzburg. |
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Von
der Kuratorin der Sammlung im Kunstforum der Berliner Volksbank
war unlängst zu erfahren, dass der abgebildete Bronzeguss
mit dem Stempel „H. Noack Berlin“ Ende der 80er
Jahre von der Bank aus einer Berliner Galerie erworben wurde
und sich seitdem im Ausstellungsraum in der Kurfürstenstraße
befindet.
Das Objekt war mehrfach auf Ausstellungen
erschienen, jedoch bei jeder Präsenz mit einer anderen
Betitelung. Es wurde nun die Frage aufgeworfen, welches denn
nun der „richtige“ Titel zu diesem Relief sein mag.
Hierzu wurde die seinerzeit zurate gezogene Dokumentation einer
kritischen Betrachtung unterzogen.
Von den vier Ausstellungskatalogen zwischen
1968 und 1981, bei denen die Arbeit präsent war, brilliert
nur einer durch eine verwertbare Systematik und das Fehlen augenfälliger
Diskrepanzen. Es ist der erste, „Erich F. Reuter“
– Istanbul 1967/68“, gedruckt in der Türkei,
März 1968, herausgegeben von der Technischen Universität
Istanbul. Das Relief ist als Nr. 18 abgebildet, mit dem Titel
„Relief III“ – „Relyef III“. (noch
als Gips, ohne Bodenplatte)
Es liegt auf der Hand, diesen Titel beizubehalten,
auch wenn das notorische Titelwort „Anadolu“ hier
(noch) nicht verwendet wurde.
Der Bronzeguss in der Volksbank Berlin ist
mit zwei kurzen Ständern auf einer industriell gefertigten
Stahlplatte verankert, die auf der 1981 gefertigten Abbildung
noch nicht vorhanden war.
Bei starker Vergrößerung der
hoch aufgelösten Abbildung zeigt sich, dass das 1981 von
der Galerie W. Kunze als angeblicher Bronzeguss ausgewiesene
Objekt mit der Bronze im Ausstellungsraum der Bank nicht völlig
übereinstimmt. Im oberen Drittel unterscheiden sich an
mehreren Stellen die feineren Bälkchenstrukturen in Anzahl
und Länge ganz deutlich von der alten Version. Der 1981
ausgestellte Gips ist somit entweder vom Künstler vor dem
Guss nachgearbeitet worden, oder das „Relief III“
hat einen nicht ganz identischen Doppelgänger. |
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1967 (Kat des NBK 1981)
43 cm x 135 cm
Bronze
(August 2024) Das Relief ist in Ausschnitten auf dem Deckelblatt des Katalogs „Anadolu“ zur Ausstellung im Haus am Lützowplatz, Berlin, 1969 abgebildet. In der zugehörigen Exponatenliste fehlt der Titel. Aus der Abbildung im Katalog des NBK 1981 ergibt sich „Landschaft bei Göreme“ als der zutreffende Titel.
Das uns vorliegende Relief im Nachlass stammt aus der Gießerei R. Barth / Rinteln, signiert und datiert 1966.
Daneben existiert ein später Zweitguss von 1991, der eigens vom Künstler veranlasst wurde, und aufgrund einer Verfügung zu Lebzeiten auf dem Grabmal des 1990 verstorbenen Freundes Dieter Gütt angebracht wurde. Aus Sicherheitsgründen wurde die Bronze kürzlich aus der Einfriedung vorsorglich entfernt und wird derzeit bei einem Auktionshaus in Köln angeboten.
Die Wahl eines Grabschmucks mit Bezug zu Anatolien war ein Wunsch des viel gereisten, wohlbekannten WDR NachrichtenChefs gewesen. Göreme, einer der wichtigsten Ausgrabungsorte in Kappadokien, ist für seine unterirdischen Ansiedlungen bekannt, die in durch Treppen verbundenen Ebenen angelegt wurden.
Reuters Beschäftigung mit den Formationen der Erdoberfläche als bildhauerischem Sujet kommt letzlich einem Übertritt in die Denkweise der Abstrakten gleich. Nach einer Theorie hat die Welt („natura“) sich aus sich heraus selbst erschaffen („naturata“) und wird fortwährend weitere Formen ausbilden, aufgrund der in ihr selbst innewohnenden Kräfte („naturans“), so eine ganz alte und ewig umkämpfte Weltsicht aus der Zeit des Aristoteles. Diese Sicht kommt ohne Gott aus und - ohne den Menschen. Und lässt den Abstrakten über eine „Befreiung der Kunst vom Menschenbild“ nachdenken.
Bei der Landschaftsbildhauerei wirkt in der Tat eine fantasievoll mit bizarren Formationen nachempfundene Landschaft keine Spur aufregender durch Hinzufügen eines figurativen Elements (anders als in der Malerei).
Dem Kollegen Bernhard Heiliger etwa geht es nicht darum, sich anzumaßen, selbst „Schöpfer“ zu sein, sondern als ein „Darsteller“ jener Kräfte der „natura naturans“ mitzuwirken, wonach die abstrakten Formen die „Sichtbarkeit von Urkräften“ ermöglichen. (M. Wellmann 2005), oder nach W. Baumeister 1947 (siehe S. 56 ebd.). Ob der Mensch, mit seinem fassbaren Körper und dem „Geist, der weht wo er will“, nicht gleichfalls als Teil der „natura“ zählt, wird in diesem Diskurs nicht erörtert. Die Beschäftigung mit der Erdoberfläche, und den sie formenden inhärenten Kräften, (Vulkanismus, Tektonik, dazu noch die Wucht außerirdischer Himmelskörper), sollten eigentlich ein vorzügliches Sujet der abstrakten Bildhauerei abgegeben haben. Kein einziger ist diesen Weg auch nur ein kleines Stück gegangen, ging es doch um so etwas banales wie „Landschaft“. Außer einem, der dazu noch einstmals der Abstraktion abgeschworen hatte: Erich F. Reuter – eher gar ein Avantgardist? Was ihn bewogen hatte, sich gerade von dieser aufregend geformten Weltgegend in Kleinasien so faszinieren zu lassen, soll noch an anderer Stelle erörtert werden.
Ausstellungen:
1969 Haus am Lützowplatz, Berlin
1981 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
2003 Auktionshaus Villa Grisebach, Berlin
2024 Auktionshaus Lempertz, Köln
Literatur: Damus, M., München
1979 |
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Nr. 159 |
Landschaft
bei Ortahisar II |
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Nr. 159 C
Dieses Exemplar war im Dezember 2010 im Berliner Kunsthandel
Irene Lehr aufgetaucht. Im Unterschied zu dem bereits beschriebenen
Referenzexemplar Nr. 159 C mit identischen Maßen (27,5
cm x 20 cm) und Auflagenbez. III/X von H. Noack ist dieser monogrammierte
Guss mit BARTH RINTELN gestempelt, und trägt keine Auflagenbezeichnung
(lediglich ein Signum „A“ eventuell „artist“
für Künstlerexemplar).
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Nr 159 D
Dieses im Dezember 2010 im Berliner Kunsthandel Irene Lehr vorgestellte
Exemplar ist monogrammiert und mit Aufl.-Bez. VI/X versehen,
eine Stempelung fand sich nicht
Bei genauer Inspektion ist erkennbar, dass
die hervorragenden Strukturen, wie Grate und Zapfen, in Anzahl
und Anordnung dem unter Nr 159 C beschriebenen Anatolienrelief
exakt entsprechen, ebenso die ausgestanzten Vertiefungen. |
Auch die Oberfläche
mit ihren Mulden ist ähnlich. Einzig die Höhe von
24,3 cm ist um etwa 10 % abweichend. Wegen der weitgehenden
Übereinstimmungen liegt die Annahme nahe, dass es sich
hier um ein weiteres Exemplar aus der für die Berliner
Gießerei Noack verfügten Zehner-Auflage handelt.
Möglicherweise war in die frühere Angabe der Höhe
des Noack-Gusses der Abstand bis zur Plinte miteinbezogen gewesen.
Andernfalls müsste von parallel angelegten Guss-Serien
zu zwei fast identischen Reliefarbeiten ausgegangen werden (Ich
halte eine unzutreffende Maßangabe dann doch für
wahrscheinlicher).
Fotos: Stephan Schiske |
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1968
(Gussdatum)
202 cm (Nr. 170 A)
33 cm (Nr. 170 B)
Bronze
Signatur: „E F Reuter“ (rechts unten)
Stempel: „BARTH BERLIN“
(16. 11. 2019)
Wirrwarr um die
„Berliner Barbara“
Von der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, die
seit 1970 in der TU Berlin steht, wurde sogar ein Sonder-Poststempel
mit dem Umriss der Skulptur ausgegeben. Dennoch wird die an
einen Hintergrund angelehnte weibliche Figur mit einem irgendwie
ähnlichen Motiv verwechselt, das weit weg in der BRD-Botschaft
in Brasilien steht, und eine Galionsfigur darstellt. Außer
Friedenauer Kunstkennern ist auch der Autor vor einigen Jahren
diesem Irrtum erlegen. Obwohl die eine begeistert die Arme in
die Lüfte reckt, während die andere sie ganz entspannt
und dezent abgespreizt hängen lässt, wie eine Segen
spendende Geste. Die eine Figur hängt an einem nautisch
anmutenden Gebilde, wohl einem Bugspriet, die andere hängt
nicht, sondern steht breit und fest auf dem Boden, dahinter
noch ein Türmchen, von Burgzinnen bekrönt. Die Galionsfigur
taugt nicht zur Heiligen, sie strotzt vor Lebenslust, deshalb
schaffte sie es bis nach Rio. Die Barbara hingegen ist bodenständig
und eher unglamouriös, sie steht für Berlin. Unverkennbar
ist bei beiden der für Reuters Figuren typische Gestus.
Bei Verwechslungsgefahr empfiehlt sich ein Blick in die umfangreiche
Dokumentation.
Auktionshäuser Dannenberg 2017,
L. Spik 2018
„Galionsfigur“ (Maquette = Modell, wobei diese von
der ursprünglichen Variante mit erhobenen Armen abweicht).
Unpatinierter Weißguss mit Alterspatina, am Sockel monog.,
Ex. VII/X und GUSS BARTH RINTELN. Um 1959/60. H. 34 cm. Vgl.:
Wvz. von Andreas Karpen, "Erich Fritz Reuter", Nr.
81, als Galionsfigur mit dem Hinweis auf eine kleinere Variante,
die bei Barth 1960 gegossen wurde“
Soweit die Angebotsbeschreibung zu einer
Abbildung, die tatsächlich die „Heilige Barbara“
WVz-Nr. 170 zeigt, und zwar in deren ursprünglich kleinerer
Fassung.
Leo Spik (Sept. 2018) Früher Guss aus
Bronze, ohne Auflage, mit Stempel GUSS BARTH BERLIN. Ferner
mit Zweifel an der Titelangabe „Galionsfigur“, eher
für „Hl. Barbara“
Feststellbare
Exemplare, Übersicht
Der besagte Bronzeguss, belegt Dez. 2017 bei Dannenberg Berlin,
zeigt auf, dass zu dem Modell eine Auflagenserie verfügt
wurde, und zwar bis zum Exemplar VII/X, zuletzt mit Stempel
GUSS BARTH RINTELN. Hierzu ist nur die Fertigung Güsse
zu Exemplar I-III belegbar (für den 26.02.1968). Andere
Betriebe außer R. Barth wurden nicht beauftragt.
Insgesamt sind folgende Exemplare feststellbar
1) Bronze von 1968 (2015 noch im Nachlass Alfred Gattlen, Lausanne)
2) Bronze, Auktion in Paris 1995
3) Bronze, ohne Nummer, Galerie Ludwig Lange Berlin, evtll.
verkauft
4) Bronze, ohne Nummer; früher Guss aus. Berlin, Auktionshaus
Leo Spik, 2018 verkauft
5) Bronze Nr. VII/X, Guss Rinteln, aus Nachlassversteigerung
in Berlin, Dannenberg 2017, unverkauft).
6) Ein Guss aus unbek. Material (Gips?) vor 1999, Nachlass Fliesenfabrikant
in Würzburg.
Zur Auflage von 10 ist nur Ex. Nr. 7 bislang
sicher belegt.
Unterschiedliche
Modelle
Die Großform in 204 cm Höhe (ebenfalls nebenstehend)
wurde 1970 zu einem veränderten Modell in Neusilber gefertigt
Der Vergleich mit den jetzt aufgetauchten Entwurfsmodellen ergibt,
dass die Ausführung der Großform zu einer Reihe von
Abweichungen führte. Das rechte Bein tritt nun deutlich
hervor, die rechte Hüftpartie bildet eine herausragende
scharfkantige Kontur, die die Taillierung noch verstärkt.
Entlang der Linie, an der das linke Bein in einer undefinierbaren
Masse verschwindet, ist jetzt eine scharf hervortretende Kante
mit einem Rücksprung angelegt, der im unteren Drittel zu
einem ebenfalls hervorspringenden Quader weiterverläuft,
und im Ganzen den Eindruck einer Art „Sockel“ verleiht.
Die Hände haben nicht mehr die Schaufelform, Finger sind
einzeln ausmodelliert mit angedeuteten Gesten. Die schrundigen
Oberflächen der Figur, insbesondere Halspartie und Gesicht
sind weitgehend geglättet, es sind nur noch vereinzelte
Modellierspuren gelassen worden.
Achtung:
Derzeit sind eine oder mehrere Fälschungen mittels nicht
autorisierter Abformung im Umlauf, zu finden bei obskuren Internethändlern.
Mehr dazu hier. |
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Nr. 176 |
Relief für Fassade Kurfürstendamm 44 |
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Relief für die Fassade des Geschäftshauses
Kurfürstendamm Nr. 44
1971 (Katalogtext NBK 1981)
Relief in ca. 10 M Breite
Modell 15 cm x 105 cm
Aluminium, Bronze
Ähnlich wie bei der dem Fassadenrelief
für den Sender RIAS eine Mischung aus plastischem Werk
und architektonischem Ornament, hier für die Fassade des
inzwischen abgerissenen Gebäudes der Sparkasse Schwäbisch
Hall am Kurfürstendamm 44. Zum Modell in den Maßen
15 cm x 105 cm fand sich 2007 der abgebildete Bronzeguss unbekannter
Herkunft, an welchem sich die Formgebung der Reliefs mit Bezug
zu Landschaften Anatoliens wieder deutlich erkennen lässt.
Die ursprüngliche Konzeption der Arbeit ging, wie sich
nun ergibt, über die bloße dekorative Funktion eines
architektonischen Ornamentes hinaus.
Literatur: Damus, M., München
1979 |
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Nr. 177 |
„Der Geist weht, wo er will“ |
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190 x 145 x 40 cm
Bronzeguss
Aufl.-Bez. I/II
Guss: Füssel, Berlin, 1977
Auftragsarbeit für den Neubau des Senders
Freies Berlin (heute RBB). Zur Ausgestaltung des Foyers wurden
von Reuter 1972 noch eine überlebensgroße Fassung
der Gruppenplastik „Gespräch“ (WVZ-Nr. 22)
und das Aluminiumrelief „Anatolien“ (WVZ-Nr. 174)
neu angefertigt.
(Ergänzung November 2016) Neben der
bekannten Version aus der Gießerei H. Noack von 1971 wird
im Kölner Auktionshaus Lempertz ein 1977 entstandenes Exemplar
aus der einst in Berlin ansässigen Kunstgießerei
Füssel angeboten. Leider existieren hierzu keinerlei Aufzeichnungen.
Provenienz: Privatsammlung in Berlin.
Nr. 177, Typ B
190 x 145 x 40 cm
Bronzeguss
Aufl.-Bez. I/II
Guss: Füssel, Berlin, 1977 |
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wahrsch. Anfang 80er Jahre
27 cm x 36 cm
Bronzerelief
Signatur: „E F R II/V“
Geänderte Datierung (31. 01. 2007)
Das gegenständliche Bronzerelief mit
der kryptischen Inschrift „In der Dürre der Wüste“
zeigt eine knieende Person mit dem Zeigefinger zum Himmel zeigend.
(keine Abbildung verfügbar) Es wurde aus dem Betrieb der
Gießerei R. BARTH in Rinteln zurückgegeben. Dort
lassen sich zwei Gussaufträge mit dem Titel „Relief
Kniender“ (1985 und 1988) zuordnen. Das Motiv des Himmelsdeuters
erinnert an die Reliefarbeiten „Mysterium der Astrologie“
von 1965. Die Veranlassung zum Rückgriff auf diese Thematik
ließ sich nicht eruieren. |
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1971
(Kennzeichnung am Modell)
179 A: h: 25 cm, b: 37 cm, horizontal
179 B: h: 40 cm, vertikal
Neusilber
(20.03.2015) Die Neufassung des Titels „Francesca
da Rimini“ (Liebespaar I von 1958, WVZ.-Nr. 61) liegt
ebenfalls in einer horizontalen Version A und in einer vertikalen
Version B vor. Das Paar wurde jetzt vom Hintergrund freigestellt
und erscheint nun übersichtlicher, entmaterialisiert. Bei
der horizontalen Version scheint das zum ewigen Geschlechtsakt
verdammte Paar durch Raum und Zeit zu schweben. Der seinerzeit
als provokant empfundene „Tangoschritt“ wurde beibehalten.
Der rechte Arm der Francesca ist jetzt nicht mehr steil nach
oben gestreckt, sondern zur Seite gehalten und leicht gebogen,
die Handfläche zum Gesicht des Partners gewandt.
Güsse: Version A: (sign. „71,
E. F. R“ Unterseite links, mit Aufl.bez. „I/V“)
und Stempel „H. Noack“ wurde 1999 im Berliner Wrangelschlößchen
ausgestellt und befindet sich im Besitz eines Berliner Kunsthändlers.
Das in der Druckversion abgebildete Exemplar,
ebenfalls Version A, aus der Gießerei Barth/Rinteln mit
der Auflagenbezeichnung III/V stand bis 1993 mit dem Titel „Francesca
da Rimini“ in der Galerie L. Lange Berlin, gelangte dann
an den Künstler zurück und wurde 2002 über die
Villa Grisebach verkauft. Nr. IV/V ist in Berliner Privatbesitz.
Der Verbleib von Ex. II/V ist bislang nicht ermittelt.
Zur Version B wurden bei R. Barth/Rinteln
zwei Güsse mit Auflagebezeichnung I/V und II/V im September
1983 hergestellt. Die Rückseite ist nicht gestaltet, und
an zwei Stellen geöffnet, die den Blick in das Innere des
Gusses freigeben. Ex. I/V mit Monogramm „E.F.R.“
befindet sich in der Familie des Künstlers (siehe Abb.
Nr. 1). Ex. II/V in der Sammlung der Inhaberin eines Berliner
Modehauses.
Für Sept. 1983 sind auch die Güsse zur Version A verzeichnet.
Die drei für November 1975 in Rinteln als „Liebespaar
geschlossen, auf Eisenplatte“ bezeichneten Eintragungen
(davon „2 senkrecht“ und „1 liegend“)
beziehen sich auf Anfertigungen zum Modell von 1958, WVZ 61).
Vgl. das Foto. Nr. 2, das Ex. II/V dieser Version zeigt, (für
die Überlassung danken wir Herrn Stefan Schiske und der
Galerie Irene Lehr.)
Auch für das Sitzende Liebespaar (WVZ
Nr. 179 bis) ist Sept. 1983 als Gussdatum anzunehmen. |
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GUSS BARTH RINTELN.
Auflage: I/V
Bislang unbekannt gebliebene Neufassung
zum Thema „Liebespaar“ in 17 cm Höhe. Ein Bezug
zu der Dante-Figur Francesca da Rimini ist hier wohl nicht impliziert.
Die Darstellungsweise ist kaum stilisiert und ähnelt eher
den wieder mehr figurativ gehaltenen Arbeiten im Spätwerk.
In der Auftragsliste von Barth könnte
am ehesten die Eintragung „1 Gruppe Liebespaar IV“
(27.07.1974) zugeordnet werden. Weitere Güsse zu dieser
Auflage nicht verzeichnet.
Die Arbeit wurde im Januar 2011 in der Berliner Kunsthandlung
Irene Lehr erstmals vorgestellt und stammt wohl aus dem Nachlass
eines Berliner Verlegers.
Foto:Stephan Schiske |
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auch „Buchleser“
1973-81 (Auftragsliste H. Noack)
193 A: Kleinstplastik 3 cm x 6 cm
Bronze oder Silber
193 B: lebensgroß
Bronze
Die Darstellung eines lesenden Knaben als
Kleinplastik war in großer Stückzahl als Werbegeschenk
eines Buchclubs vorgesehen. Für 1973 sind zwei Silbergüsse
bei H. Noack verzeichnet. In größerer Stückzahl
wurde die Kleinstplastik in Bronze oder Silber von der Berliner
Goldschmiedewerkstatt Tauchnitz hergestellt.
Güsse: Die lebensgroße und naturalistischer
angelegte Version wurde auf der von Reuter entworfenen Grabstelle
des 1972 verstorbenen Schriftstellers C. W. CERAM (Kurt Marek,
Friedhof Hamburg Ohlsdorf) aufgestellt. Unter dem Titel „Lesender
Jüngling“ wurde ein weiterer Guss 1988 (laut angebrachtem
Schild) von der Treuhandelsgesellschaft AG Berlin für den
Neubau des Rathauses im schwäbischen Schorndorf gestiftet.
Seitdem ist der ungestempelte Bronzeguss Bestandteil des „Schorndorfer
Skulpturen- rundganges“. Ein dritter Guss verblieb bei
einem der Stifter, ein vierter bei einem Anwalt in München.
(Ergänzung Mai 2009) Ein fünfter Guss befindet sich
seit 1981 in der Chefetage des Gruner und Jahr-Verlages.
„Erich Reuters Lesender Jüngling spielt mit dem Material.
Aufgehoben ist das Gewicht der Bronze, die Skulptur mehr eine
Lineatur im Raum denn plastische Behauptung. Die Haltung, das
Buch in der Linken, mit der rechten Hand das rechte Knie umfassend,
ist uns Heutigen eher Erinnerung, ein Motiv aus Badesee-Zeiten.
Den Lesenden lässt dies ungerührt, wei§ er sich
doch im Blickpunkt auch oder gerade in seiner scheinbar selbstverständlichen
Nebensächlichkeit. Eine bewusste Rohheit der Körperoberfläche
ist ja zu entdecken, Andeutung jenes Unvollkommenen,das den
Menschen zu Wunsch- und Idealbildern drängt, wie sie zuletzt
auch das Buch offeriert.“(N. Forstbauer)
(Ergänzung Februar 2011) Ein bislang unbekannter Guss in
55 cm Höhe aus der früheren Gießerei W. Füssel
(Berlin) wurde im Dezember 2010 in der Berliner Galerie Irene
Lehr ausgestellt.
Literatur: Biewald, D., Berlin 1977;
Forstbauer, N., Schorndorf 2001; Schoenfeld, Helmut: Der Ohlsdorfer
Friedhof, Bremen, 2006
Foto links: Stephan Schiske |
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auch „Tor der Arbeit“
1973 (Gussauftrag)
73 cm
Bronze
Die Arbeit war Entwurf für einen Wettbewerb
für den Neubau der Bundesanstalt für Arbeit. Er ist
zwar in der Schaffensperiode der „Raumtore“ entstanden,
entspricht aber mit dem eher zweidimensionalen Aufbau nicht
der eingangs charakterisierten Konzeption. Interessant sind
kleine eingravierte Zeichen und Symbole aus der Wissenschaft
und mit Bezügen zum Arbeitsalltag im Atelier. Eine Signierung
fehlt hingegen.
(aktualisiert 12. 07. 07) Ein Bronzeguss von H. Noack Berlin
verblieb im Nachlass, ein zweiter in der Sammlung eines Berliner
Anwaltes, ein dritter bei einem Berliner Architekten.
Ausstellungen:
1982 Große Berliner Kunstausstellung
1990 Foyer der Berliner Bank
1999 Wrangelschlößchen Berlin |
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1973, am Objekt bezeichnet
104 x 58 x 46 cm
Auf der Plinthe monogrammiert „E.F.R. 73“
Aluminiumguss Barth (Rinteln), Unikat
(fehlerhafte Angabe „Neusilber“ im Druckwerk entstammte
dem Ausstellungskatalog von 1974)
Ausstellungen
1974 Inselgalerie Hamburg
1976 Galerie Bremer, Berlin
1977 Sender Freies Berlin
1981 Retrospektive, Neuer Berliner Kunstverein
Im Entstehungsjahr wurde Reuter auch mit
einer lebensgroßen Eselsplastik für einen Platz in
Salzgitter beauftragt, was wohl auf die Werkidee zu dieser Raumtorplastik
ausgestrahlt hatte. Die Arbeit wurde im Juni 2016 bei Lempertz
in Köln versteigert. Der Einlieferer besaß sie aus
eigener Hand des Künstlers. |
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1974
(Gussliste H. Noack)
201 A: 16 cm, „Kleiner Esel“
201 B: lebensgroß
Bronze
Signatur: „E F R“
Stempel: „GUSS BARTH RINTELN“
Nummerierung Plinthe seitlich am Referenzstück „IV“
Die einen lebensgroßen Esel darstellende
Skulptur war eine Auftragsarbeit für die Gestaltung eines
Platzes in Salzgitter. (Guss von R. Barth/Rinteln 1978). Es
wurden 1974 zwei Esel als Kleinplastiken bei H. Noack in Berlin
und zwischen 1975 und 1989 noch weitere 16 „kleine Esel“
in Rinteln gegossen, die nicht durchgängig nummeriert sind,
ein Objekt davon in Silber (1989). |
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Nr. 201B |
„Großer Esel“, auch „Störrischer
Esel“ |
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1978
Guss R. Barth Rinteln
Die für den öffentlichen Raum
in Salzgitter-Bad bestimmte Eselsplastik wurde wesentlich später
gefertigt, als der „Kleine Esel“ von 1974.
Das lebensgroße Modell zeigt auch
eine andere Haltung, mit betont vergnügt-neckisch wirkender
Attitüde, die Rumpfpartien sowie Nasen-und Schnauzenpartie
sind stark geglättet modelliert, der geringelte Schwanz
ist nach unten gekrümmt, die Ohren ragen steil nach oben,
Stirn und Nasenrücken bilden einen deutlichen Winkel. Die
Mähne deutlich üppiger, nach unten in eine Art Backenbart
auslaufend. Die Proportionen zwischen Kopf und übrigem
Körper zeigen mehr die Größenverhältnisse
wie bei einem nicht ausgewachsenen Jungtier.
Der „Störrische Esel“
von 1978 beruht somit in keiner Weise auf dem Modell des „Kleinen
Esel“ von 1974. Die Unterschiede sind derart eklatant,
dass von einer Neufassung ausgegangen werden muss, die hier
mit 201 B notiert wird.
Foto:van der Krogt, 2013 (mit bestem Dank) |
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Nr. 216 |
Denkmalsentwurf Konrad Adenauer |
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216 A: mit runden Stäben
216 B: mit flächigen Formen
1976-80
60 cm
Neusilber, Bronze
Bei der Ausschreibung eines Wettbewerbes
für ein Denkmal anlässlich des hundertsten Geburtstages
KONRAD ADENAUERS hatte man an eine Porträtbüste oder
an ein Standbild gedacht, in der Art wie jüngst eines in
Berlin enthüllt wurde. Reuter hatte hier diesen naheliegenden
Weg nicht beschritten, sondern das Monogramm des ersten Kanzlers
der Bundesrepublik Deutschland „K A“ zu einer ungegenständlichen
Plastik umgesetzt. Es entstanden zwei unterschiedliche Versionen,
die 1979 und 1980 bei R. Barth gegossen wurden. Eine davon gelangte
in das Museum für Deutsche Geschichte (216 B), die andere
verblieb im Nachlass. |
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Nr. 218bis |
Porträt Alfonso Pinero |
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1974
Gips, lebensgross
In Thomas Manns "Tod in Venedig"
als Oper von Benjamin Britten wurde die Rolle des angebeteten
Jünglings mit dem Chilenen Alfonso Pinero besetzt,
der sich 1974 dafür in Berlin aufhielt. Wie es zu
der Auftragsvergabe zu einem Porträtkopf des Darstellers
gekommen war, ist nicht mehr eruierbar. Jedenfalls folgt
der Bildhauer hier der Umsetzung eines nachgerade apollinischen
Schönheitsideals, was in seiner Makellosigkeit und
Ebenmässigkeit ziemlich aus dem Rahmen fällt.
Der Gipskopf war bislang nicht bekannt
und tauchte 2015 bei einer Auktion in Plauen auf. |
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Nr. 220 |
Geänderter Titel „Pan im Baum II" |
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(bisher
„Großer Pan im Walde“)
Zu der mit 11. 02. 1977 datierten
Abbildung (Atelierfoto im WVz. zu Nr. 220) wurde ich jüngst
auf einen zugehörigen Bronzeguss im öffentlichen
Raum hingewiesen. Dieser wurde am 24. 07. 1977 in Baunatal
(Hessen) als Teil einer Brunnenanlage „Rathausbrunnen“
aufgestellt. Aus den Unterlagen geht eine Betitelung „Pan
im Baum“ hervor, die auf den Künstler zurückgeht.
Dieser Titel wurde bereits 1959 für
eine sehr ähnliche Pan-Darstellung in einer Ausstellung
der Kestner-Gesellschaft Hannover verwendet (WVz. Nr.
64). Der Baum mit verzweigtem Stamm und rechtwinklig abstehenden
Querast als Sitzplatz für die Figur ist hier bereits
unverkennbar angelegt. Der hier noch mit abgespreiztem
linken Bein sitzende Jüngling hält ein imaginiertes
Musikinstrument horizontal vor dem Kopf. Die Handhaltung
könnte dem Spiel auf einer Querflöte entsprechen.
Der „Pan im Baum“ von
1977 hält das linke Bein über das Knie geschlagen.
Seine Handhaltung ist gänzlich anders. Falls hier
die Handhabung einer Flöte angedeutet würde,
würde diese diagonal zur Senkrechtachse stehen. So
kann jedoch keine Flöte gespielt werden, sondern
typischer Weise ein Saiteninstrument, etwa eine Lyra oder
eine Laute.
An die rechte Hand, die in diesem
Fall eigentlich in die Saiten greifen würde, wurde
irgendwann später eine typische Panflöte anmontiert.
Ein nachträglich gefertigtes Gebilde, das nicht zum
ursprünglichen Bronzeguss gehört, und in keiner
Weise maßstäblich zu der Figur passt. Auch
steht die hoch über dem Haupt gehaltene leere linke
Hand in keinerlei Beziehung zur anderen Hand, solange
diese besagtes Gebilde festhält.
Bei dem etwa 2 Meter hohen Gussmodell
auf dem Atelierfoto vom Februar 1977 sind beide Hände
leer zu sehen, so wie es auch bei allen bekannten Pan-Darstellungen
Reuters angelegt ist. (siehe Nr. 63-66, 93-95, 220, 228),
Ausnahme Nr. 62, Statuette für den Lubitsch-Preis
Das Musikinstrument, welcher Art auch immer, mit dem jeder
„Pan“ sich vorgestellt wird, existiert nur
im Auge des Betrachters. Darin besteht der gewisse Clou.
Eine weitere sehr ähnliche figürliche
Darstellung hatte einer unseren Mitautoren 1981 vom Künstler
erhalten (Nr. 228), verbunden mit der Erläuterung,
dass dieser Baumsitzer, wie leicht erkennbar, keine Flöte
spielt. Es handele sich auch nicht um „Pan“,
sondern um „Orpheus“, den mythischen Sänger
mit der (von Apollon geschenkten) Lyra, mit der er traditonell
abgebildet wird. Hier zeigt die Haltung der Hände
ganz deutlich die Spielposition, bei der der obere Griff
der Lyra mit der erhobenen linken Hand gehalten wird.
Es sei die Hypothese gewagt, dass
auch bei der Ausführung des Pan von 1977 bereits
Orpheus mit der Lyra dem Künstler vorgeschwebt hat.
Auf jeden Fall sei angeregt, dass bei den heute Verantwortlichen
über einen weiteren Verbleib der Panflöte nachgedacht
wird. Sie gehört nachweislich nicht zum urspünglichen
Gussmodell und hat auch von der Konzeption her am Bronzeguss
dort nichts zu suchen. |
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auch „Königspaar“
1981 (Ausst.-Kat. NBK 81)
150 cm
Neusilber
sign. „E F R“
Die eindrucksvolle Stelengruppe stellt die
Wiederbearbeitung zweier Motive dar, die bereits 1968 in Istanbul
als Gipsmodelle zu sehen waren, noch nicht als Gruppe verbunden
und daher einzeln benannt „Pan“ und „Kybele“
(Kat. 163). Die Kulte und auch die Darstellungen der Kybele
und der Artemis überschneiden sich in Kleinasien. Daher
verkörpert aus Reuters Sicht auch Artemis, als „Urgöttin
der Natur“ das beschützende weibliche Prinzip, dem
als Gegenpol die archaische Wildheit des „ewig geilen
Gottes“ Pan gegenübersteht. Zusammen bilden sie eine
harmonische Einheit, das „älteste Liebespaar“
(zitiert bei C.v. Möller).
Güsse (Datum korrigiert 31.01.2007): 1981 wurde der erste
Bronzeguss von H. Noack Berlin in der Galerie W. Kunze ausgestellt,
1982 abermals bei der Einzelausstellung in Riga. Nachdem eine
geplante Aufstellung bei der Neuen Nationalgalerie in Berlin
nicht zustandekam, gelangte die Arbeit zu einer Galeristin in
Zürich. Zwei weitere Güsse erfolgten bei Noack 1987
und 1992 (beide bei Sammlern in Berlin) Ein vierter Guss 1992
bei der Gießerei W. Hann in Altlandsberg ging an ein Berliner
Architekturbüro.
Ausstellungen:
1981 Neuer Berliner Kunstverein
1982 Einzelausstellung in Riga
1988 Verein Berliner Künstler
1991 Galerie L. Lange, Berlin
1999 Wrangelschlößchen, Berlin
Literatur: von Möller, C., Berlin
1989
Ausst.-Kat. NBK 81, VBK 88 |
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1982 (Ausst.-Kat. VBK 88)
95 cm
Bronze
Der Grund für die Neubearbeitung dieses
Motives, das bereits 1972 nicht sehr viel Beachtung fand, ist
nicht klar, zumal die Schaffensphase, die sich den figürlichen
Plastiken mit „additiven Formen“ widmete, abgeschlossen
war. Der 1983 bei Barth Rinteln entstandene Bronzeguss wurde
1986 und 1988 im Verein Berliner Künstler ausgestellt und
verblieb im Nachlass.
Literatur: Ausst.-Kat. VBK 88 |
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1985 (Literaturangabe)
15 cm
Bronze
Signatur: „E F R“
ungestempelter Guss von R. Barth/Rinteln.
Die lebensgroß geplante Gruppenplastik
war ein Wettbewerbsentwurf für eine Brunnenanlage im denkmalgeschützten
Gründerzeit-Ensemble „Riehmers Hofgarten“ in
Berlin-Kreuzberg, den Reuters Kollege G. Fehrenbach gewann.
Nach anfänglicher Zustimmung zu Reuters Entwurf hieß
es dann, die (nach einem klassischen Berliner Arbeiterbezirk
benannten) Frauengestalten würden berufstätige Männer
auf dem morgendlichen Weg zum Arbeitsplatz zu sehr irritieren.
Drei Güsse für 1985 bei R. Barth (Rinteln) verzeichnet.
Literatur: Richter, B. Werkstattgspräch
bei Gerson Fehrenbach, Berlin, 1992 |
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1986 (Gussliste R. Barth)
30 cm x 100 cm
Bronze
Signatur: „E F R“ (untere Rückenpartie auf
jeder Sitzfigur)
Stempel: „GUSS BARTH RINTELN“
Die Gruppenplastik besteht aus fünf
männlichen sitzenden Figuren, die auf einer länglichen
Metallplatte befestigt sind. Es liegt eine Wiederaufnahme der
persönlichen Modellierhandschrift und Formensprache aus
den frühen 60er Jahren vor. Die Sportler auf der Bank nehmen
interessiert wartend, in einer gleichsam abgeklärten Haltung,
Anteil am Geschehen.
Der erste Guss von Richard Barth/Rinteln (1986) wurde auf den
unten gelisteten Ausstellungen gezeigt und ging 1993 an den
Künstler zurück. Der Verbleib eines zweiten Gusses,
der für 1988 in der Auftragsliste von H. Noack verzeichnet
ist, konnte nicht geklärt werden. Die Gussformen blieben
erhalten.
Ausstellungen:
1988 Verein Berliner Künstler
1991 Galerie am Kornhaus, Bremgarten (Schweiz)
1991 Galerie Ludwig Lange, Berlin
2006 Verein Berliner Künstler, Berlin
Literatur: Ausst.-Kat. VBK 88, Keel,
N. „Bremgartener Anzeiger“ 30.05.1991,
Meichsner, „Berliner Morgenpost“, 16.02.2006 |
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auch „Der Tod des Pegasus“,
„Der gestürzte Pegasus“
1985-91 (Kennzeichnung)
22 cm (246 A), 3-4 Meter (246 B)
Bronze
Der 1991 vollendete vier Meter hohe Bronzeguss
kann als letzter Höhepunkt in Reuters Schaffen gesehen
werden. Das Gipsmodell ist laut Datierung schon 1985 entstanden.
Das Thema hatte ihn seit Jahrzehnten beschäftigt. Angestoßen
durch ein Diktum Theodor W. Adornos „...es ist barbarisch,
nach Auschwitz jemals wieder ein Gedicht zu schreiben“
(1951), versuchte er diesen für ihn auch anderweitig sich
offenbarenden Untergang der Dichtkunst im Sterbeprozess ihres
allegorischen Wesens, des geflügelten Rosses darzustellen.
Der expressive Gestus in der Haltung des Kopfes und des aufgerissenen
Maules drückt nicht panisches Entsetzen aus, sondern einen
schreienden Protest gegen Sprachverwilderung und Sinnentleerung
in einer Konsum- und Warenwelt. (H. Evangelatos)
Der „Pegasus“ steht überlebensgroß seit
1991 auf dem Vorplatz der Galerie am Kornhaus (der Züricherin
Alice Nyvltova) im Schweizerischen Bremgarten, gestiftet von
einem ansässigen Handwerksmeister.
1985 wurden bei H. Noack zehn signierte Bronzegüsse in
22 cm Höhe gefertigt, die alle in private Hände gingen.
Bei diesen Güssen steht der Pegasus mit gerecktem Hals
und hinten eingeknickten Beinen auf einer Platte. Sie ist beschriftet
mit „DER TOD DES PEGASUS“. Exemplar Nr. I/VI wurde
1986 in der Berliner Galerie L. Lange augestellt. Bei R. Barth
(Rinteln) sind zwischen 1985 bis 1990 acht weitere Gussaufträge
verzeichnet.
Literatur: Evangelatos, H., Bremgarten,
1991
Keel, N.: „Bremgartener Anzeiger“, 30.05.1991
Leonhard, E. „Berliner Zeitung“ 19.11.1997 |
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Nr. 247 |
Porträt
Klaus Oberwelland |
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1988 oder 1992 (pers. Angabe)
Lebensgroß
Bronze
Der in Westfalen geborene Industrielle Klaus
Oberwelland (1938-2003, Storck Süßwaren) hatte auf
seinem Grundstück an der Berliner Havel einen privaten
Skulpturenpark angelegt, in dem die Größen der Berliner
Bildhauerei eindrucksvoll vertreten sind. Er stand über
den Galeristen Ludwig Lange mit Reuter in Beziehung. |
Eine Stempelung
des Gusses konnte nicht gefunden werden. Wahrscheinliches Gussdatum
1992 bei H. Noack. Die Porträtsitzung dürfte früheren
Datums anzusetzen sein (eventuell 1988 anlässlich des 50.
Geburtstages). |
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Nicht datierbar
26 cm x 96 cm
Kunststein
Monogrammiert „E F R“
(an der Fußsohle) |
Ergänzung
27. 04. 07: Die früheste Version dieser vermutlich als
Gartenskulptur konzipierten Darstellung eines auf der Seite
liegenden Mannes hatte sich zeitweilig im Vorgarten von Reuters
Landsitz in Stolpe befunden, vom Künstler eher beiläufig
als „liegender Hirte“ tituliert. Ein nicht datierbarer
und unsignierter Steinguss mit dem Titel „Liegender Mann“
wurde 2000 im Berliner Auktionshaus Leo Spik von einem ansässigen
Antiquitätenhändler erworben und unmittelbar weiterverkauft,
sodass die Arbeit in der Bestandserfassung für das Werkverzeichnis
nicht berücksichtigt werden konnte. Eine Abbildung war
nicht verfügbar. Aufgrund der mündlichen Beschreibung
kam nur jener „Hirte“ in Betracht, zumal Steingüsse
nur selten in Reuters Oeuvre anzutreffen sind. (vgl. hierzu
den Absatz im Einleitungskapitel im Druckwerk)
Zwei unlängst vom Nachlass veranlasste und nunmehr monogrammierte
Abformungen zu dem Thema sind unterschiedlich in ihrer Oberflächenbearbeitung:
bei einem Exemplar ist sie poliert, bei dem anderen aufgerauht.
Das abgebildete Exemplar ist derzeit in der Galerie Bremer zu
besichtigen. |
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Signiert, Stempel: „RICH. BARTH BLN
MARIENDORF“
(Juni 2013) Der in Ungarn geborene amerikanische
Dirigent und Komponist (1906-1988) war nur selten zu Gastspielen
in Deutschland, 1964 kurze Zeit mit den Berliner Philharmonikern,
zu denen auch Kontakte von Reuter bestanden. Möglicherweise
ist das Porträt anlässlich des 60. Geburtstages des
Musikers veranlasst worden. Der Kopf befand sich die letzten
25 Jahre im Besitz eines Sammlers in Berlin. |
Nr. 250 |
Porträt
Franz Dischinger |
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1951
lebensgrosser Bronzeguss
Der Bauingenieur Franz Dischinger (1887
– 1953) war seit 1933 Inhaber des Lehrstuhls für
Massivbau an der TU Berlin und machte sich insbesondere
um die Weiterentwicklung des Spannbetonbaus verdient.
Anlässlich dessen Emeritierung 1951 schuf Reuter,
der dann 1952 (als Nachfolger des 1950 suspendierten Gustav
Seitz) Inhaber des Lehrstuhls für Plastisches Gestalten
in der TU wurde, den abgebildeten Porträtkopf. Es
handelt sich um eine seiner frühesten Porträtarbeiten
und befindet sich seitdem in der TU Berlin (zur Zeit Gebäudekomplex
Humboldthain). Umstände der Auftragsvergabe und Herkunft
des Bronzegusses, der eine „Stiftung der Bauindustrie“
gewesen sei, sind nicht bekannt.
Die Abbildung stammt aus der 1987 in
West-Berlin erschienenen Publikation „Spannweite
der Gedanken“ (Hrsg. Manfred Specht, Julius Springer
Verlag) |
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Nachträge zum Literaturverzeichnis |
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Boenisch, Peter: Wer Berlin hat, hat
Deutschland in: „Berliner Illustrierte, Sonderheft 1961“,
Ullstein Verlag, 1961 Berlin
Eltzel, Birgitt: Platz der Windsbraut in:
„Berliner Zeitung“ 18.07.2006
Schwibbe, Ingeburg: Platz der Windsbraut
in: „Berliner Woche“ 12.07.2006
Z. Y: Windsbraut im Fliegerviertel in „Berliner
Morgenpost“ 08.07.2006
Neidigk, Dagmar: Einweihung „Platz
der Windsbraut“ In: „Stadt und Land“ 07.07.2006
Wellmann, Marc: Bernhard Heiliger 1915-1995,
Berlin, 2005, S. 126, 130, 168
Kotschenreuther, Hellmut: in Verein Berliner
Künstler, Berlin, 1991, S. 132, 147
Matthies, Bernd: über Porträtbüste
Ernst Reuter in: Der Tagesspiegel vom 15.12.2005, Berlin
Tomisch, Jürgen: Denkmale in Berlin
- Bezirk Mitte, Petersberg, 2005, S. 118, 121
N. N. Kunst am Flughafen Berlin-Tegel. Bilder
- Skulpturen - Plastik. Berliner Flughafen Gesellschaft mbH
(Herausgeber), Berlin, 2005
Meichsner: Groll auf die Abstrakten, Morgenpost.
Februar 2006
Weingartz, Hans: Skulptur in Bonn, Kunstwerke
im öffentlichen Raum – 1950 bis heute, Bonn, 2007,
www.pass-weingartz.de/skulptur.htm |
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Nachträge zum Abbildungsnachweis |
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Seite 63, Kortner im Atelier Erich F.
Reuters
Das 1957 aufgenommene Foto stammt von Heinz Köster (1917-67)
und erschien als Ausschnitt im Katalog „Erich F. Reuter
1948-1960“. Köster fotografierte Filmschauspieler
und Prominente, er galt mit dem von ihm erfundenen „Kamerageweih“
als der Glamourfotograf im Berlin der 50er Jahre. 2010 wurde
er in einer Publikation des Stern gewürdigt. Das Originalfoto
in Reuters Atelier ist (unbeschnitten) erhältlich, zusammen
mit anderen Kortnermotiven beim Antiquariat
Riepenhausen. Kösters Nachlass wird in der Deutschen
Kinemathek betreut. |
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